Nach dem neuen BKA-Gesetz gelten zwar Pfarrer und Priester weiterhin Berufsgeheimnisträger, die zum Schutz ihrer Klientel nicht nicht abgehört werden dürfen, Imame aber nicht. Kein Wunder, denn die öffentliche Meinung geht dahin, daß Terroristen normalerweise Moslems sind.
Das sind die Interessenkonflikte, die entstehen müssen, wenn man krampfhaft daran festhält, den christlichen — und nur diesen — Weltanschauungsgemeinschaften unsinnige Sonderrechte zu gewähren, statt Staat und Kirche endlich zu trennen. Religionsunterricht in der Schule, das Kruzifix im Gerichtssaal oder das Inkasso der Mitgliedsbeiträge über das Finanzamt paßt bestimmt gut in einen Gottesstaat. Deutschland sieht sich aber noch immer ganz gerne als Rechtsstaat und da paßt es eben nicht.
Das Beichtgeheimnis scheint mir ebenso entbehrlich, wie die Beichte selbst mit äußerst unschönen Nebenwirkungen verbunden ist. Wenn die Pfaffen nach der Beichte unkeuscher Gedanken immer wieder derart in Erregung geraten, daß sie flugs ihre Ministranten pimpern müssen, wäre es doch wohl besser, man würde sie mit Details aus dem eigenen Sexualleben lieber nicht behelligen.
Bei besonders belastenden Abwegigkeiten dürfte eine Verhaltenstherapie mit psychologischer Hilfe ohnehin mehr Erfolg versprechen, als fünf Ave Maria und sieben Vaterunser.
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