Das Leben eines Geheimagenten stellt man sich spannend vor. Gefährlich, manchmal verrucht. Man kennt das ja von James Bond, dem Mann mit der Lizenz zum Töten.
Was macht ein Spion wenn er gerade nicht den Besitzern von weißen Angorakatzen auf den Fersen ist? Er zeigt auf seiner Homepage Fotos von seinem neuen Haus in Canberra, wo er neuerdings arbeiten darf, weil er den Amerikanern so tüchtig beim Krieg gegen den Irak geholfen hat. So macht es zumindest der BND-Agent Reiner M. über dessen Aktivitäten diese Woche der SPIEGEL schrieb.
Blöd ist, daß das jetzt alles nicht mehr so geheim ist, wie es sich in diesen Kreisen geziemt. Der SPIEGEL hat ja auch geschrieben, daß er nun als „First Secretary“ an der deutschen Botschaft in Canberra arbeitet. Da gibt es zwar seltsamerweise zwei „First Secretarys“, aber nur einen, der Reiner M. heißt, seine Gemahlin Carola M. ist dort ebenfalls aufgeführt. Eine Google-Suche nach „Reiner Carola Canberra Mahlstedt“, fördert dann auch gleich ganz oben zwei Homepages zutage, die allerdings vom Netz genommen wurden. Weil das Internet aber ein gutes Gedächtnis hat, kann man die natürlich noch immer ansehen, zum Beispiel hier oder da bei archive.org.
Es stellt sich die Frage, ob man sich heute noch teure Geheimdienste leisten muß, wenn man doch ohnehin alles im Internet finden kann.
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