Online Intelligence

Das Leben eines Geheimagenten stellt man sich spannend vor. Gefährlich, manchmal verrucht. Man kennt das ja von James Bond, dem Mann mit der Lizenz zum Töten.

Was macht ein Spion wenn er gerade nicht den Besitzern von weißen Angorakatzen auf den Fersen ist? Er zeigt auf seiner Homepage Fotos von seinem neuen Haus in Canberra, wo er neuerdings arbeiten darf, weil er den Amerikanern so tüchtig beim Krieg gegen den Irak geholfen hat. So macht es zumindest der BND-Agent Reiner M. über dessen Aktivitäten diese Woche der SPIEGEL schrieb.

Blöd ist, daß das jetzt alles nicht mehr so geheim ist, wie es sich in diesen Kreisen geziemt. Der SPIEGEL hat ja auch geschrieben, daß er nun als „First Secretary“ an der deutschen Botschaft in Canberra arbeitet. Da gibt es zwar seltsamerweise zwei „First Secretarys“, aber nur einen, der Reiner M. heißt, seine Gemahlin Carola M. ist dort ebenfalls aufgeführt. Eine Google-Suche nach „Reiner Carola Canberra Mahlstedt“, fördert dann auch gleich ganz oben zwei Homepages zutage, die allerdings vom Netz genommen wurden. Weil das Internet aber ein gutes Gedächtnis hat, kann man die natürlich noch immer ansehen, zum Beispiel hier oder da bei archive.org.

Es stellt sich die Frage, ob man sich heute noch teure Geheimdienste leisten muß, wenn man doch ohnehin alles im Internet finden kann.

Kommentare

7 Antworten zu „Online Intelligence“

  1. Avatar von Ole

    Die Antwort auf die Frage bleibt aus Joberhaltungsgründen geheim, tippe ich.

  2. Avatar von Fellow Passenger

    Geheim wohl nicht — nur unbegründet und „ja“.

  3. Avatar von Burnster

    Ich hab jetzt meinen Spion auch wieder von der Tür abgenommen. Ich google einfach wer bei mir klingelt.

  4. Avatar von zenzizenzizenzic

    Die wirkliche Antwort weiß aber auch Google in diesem Fall nicht, Herr Burnster.
    Seien Sie froh, daß Ihre Besucher alle klingeln und nicht klopfen.

  5. Avatar von zenzizenzizenzic

    Sagen Sie mal, Herr Fellow Passenger, was sind denn das für Sitten neuerdings bei Ihnen?
    „Sorry, but your comment has been flagged by the spam filter running on this blog: this might be an error, in which case all apologies. Your comment will be presented to the blog admin who will be able to restore it immediately.
    You may want to contact the blog admin via e-mail to notify him.“

  6. Avatar von Fellow Passenger

    Ein bedauerlicher Irrtum meines Sekretärs, verehrter Herr 3zenzi+c, für den ich mich ausdrücklich bei Ihnen entschuldige.

  7. Avatar von Bazi-ND

    Geheime Dienste sind lebensnotwendig und mindestens so wichtig wie Duschvorhänge, sonst ständen/stünden wir ja völlig nackt da.

    Heute geht es nicht mehr darum, etwas herauszubekommen sondern dafür zu sorgen, daß die anderen nichts herausbekommen. Verschleierung und Desinformation heißt das Gebot der Stunde. Dazu muß natürlich abgehört werden, wer zuviel weiß.

    Dazu braucht man jede Menge toter Briefkästen. Wichtig ist auch, die Schlapphüte alle mit dem
    Hundekacke-Logo zu versehen, daß man die Agenten voneinander unterscheiden kann.

    Begreifen Sie das denn nicht?
    Und was ist das denn für eine komische Geiheimschrift bei Ihnen da in der Vorschau, Sie sind scheinbar auch schon völlig unterwandert.

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