Manifestiert sich durch das Herumwedeln eines schwarz-rot-goldenen Lumpens latent vorhandener Patriotismus? Ist es plötzlich ausgebrochener Nationalstolz, wenn betrunkene Proleten zu nachtschlafender Zeit lautstark „Deutschland, Deutschland“ gröhlen?
Deutschland ist in diesem Zusammenhang nichts als die Bezeichnung einer weltweit beachteten Fußballmannschaft. Die Flagge wird nicht gezeigt, weil man so stolz auf die Geschichte des Landes oder die gegenwärtige Regierung ist, sondern weil man sich mit einer handvoll junger Männer identifiziert, die ihr sportliches Geschick zufällig dem deutschen Zweig eines international operierenden Unterhaltungskonzerns zu verkaufen beliebten.
Die Aufstellung von Fußballmannschaften ist längst ein globales Geschäft. Das einzige Merkmal anhand dessen ein Fan sich überhaupt orientieren kann, ist die Vereinsflagge. Nationalitäten spielen da keine Rolle. Mithin schwenkt der vermeintliche Patriot hierzulande nichts als den Wimpel seines Lieblingsvereins.
Die Massenhystherie gilt der Nationalmannschaft, nicht der Nation.
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