Expedition nach Suedafrika

Suedafrika hat den Vorzug, nicht von Portugiesen oder gar Franzosen unterjocht worden zu sein, sondern von der englischen Krone. Aus diesem Grund ist die Mehrzahl der Einwohner des Englischen mehr oder weniger maechtig.

Der „Sommer“, wie die Eingeborenen die Regenzeit euphemistisch bezeichnen, dauert von Dezember bis Februar. In dieser Zeit ist der Himmel stets bedeckt und Regenschauer wechseln sich mit schweren Gewitterstuermen in unvorhersehbarer Folge ab.

Die Wilden, von denen Suedafrika bevoelkert wird, lassen sich grundsaetzlich in zwei Staemme einteilen, die sich auch vom Laien einfach durch ihre Hautfarbe unterscheiden lassen. Die eher traegen, harmlosen Schwarzen sind in der deutlichen Ueberzahl. Der andere Stamm ist von weisser Hautfarbe und durch gewisse Durchtriebenheit gepraegt. Frueher hat er die Schwarzen haeufig verschleppt, unterdrueckt und sogar versklavt. Heute blicken wir in das neue Suedafrika, wo nicht mehr zwischen schwarz und weiss unterschieden wird, sondern zwischen arm und reich.

Anstelle von Geld hat sich in Suedafrika der Rand etabliert. Noch ist unerforscht wo die Mitte zwischen den Raendern liegt. Vermutlich ist der Rand deswegen ein wilder Wust von bedruckten Baumwoll-Lumpen und kleinen Blechscheiben die voellig wertlos sind. Um einen Inlandsflug von Johannesburg nach Port Elisabeth zu bezahlen verwendet man besser eine Kreditkarte, weil die notwenige Anzahl der Randlappen zu hoch ist, als dass sie in einen der Bankautomaten passen wuerde. Zumindest kann man dort nicht so viel abheben, wie man im Geschaeft nebenan ausgeben moechte.

In einer Unterkunft nahe des Flughafens Johannesburg (Airport Backpackers) lassen wir uns einen Tag Zeit um unsere Expedition vor Ort genauer zu planen. Der ortsansaessige Eingeborene nimmt uns freundlich auf und macht uns mit den Gebraeuchen seiner Sippe vertraut. Um das mit einem Elektrozaun und Stacheldraht umgebene Grundstueck zu betreten muessen wir eine sechsstellige Nummer am Tor eintippen. Der Suedafrikaner lebt gerne in einem Gefaengnis.

Unsere naechste Etappe soll Port Elisabeth sein.

Kommentare

4 Antworten zu „Expedition nach Suedafrika“

  1. Avatar von Besitzstandswahrer
    Besitzstandswahrer

    Ja, in Port Elisabeth habe ich als (ganz kleines) Kind mal gelebt… Fotos gab es mal auf flickr, bis die meinen Account gelöscht haben…

  2. Avatar von Fellow Passenger

    Schade, dass Ihre Bilder geloescht wurden, mein lieber Herr Besitzstandwahrer. Ein Vergleich von damals zu heute waehre sicher interessant gewesen. Man kann sich ja leider auf diese Web-2.0-Gluecksritter nicht verlassen.

  3. Avatar von nysa
    nysa

    hallo sunny, schön, dass du wieder hier bist! gutes neues wünsch ich noch und… als portugiesin, muss ich ja gleich mal einen schreibfehler hier hervorheben. portugiEsen .. mit ie bitte 🙂 danke und lg – freundin vom m.

  4. Avatar von Fellow Passenger

    Vielen Dank für die guten Willkommens- und Neujahrswünsche, verehrte Frau Nysa. Ihrem Gesuch nach einem weiteren e komme ich selbstverständlich gerne nach.

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