Roland und Ute haben wieder einen Film ins Kino gebracht. Der Einfachheit halber geht es diesmal wieder um das Ende der Welt, da muß sich der Zuschauer nicht umstellen.
Vorgeschichte: Auf der Sonne sind im Jahr 2009 Protuberanzen zu sehen, wie immer. Weil aber das den Film nicht weiter bringt, kommen dort auf einmal auch ganz viele Neutrinos raus. So viele, daß sie das Wasser in den Neutrinodetektoren zum Kochen bringen. Warum das Wasser an der Erdoberfläche kalt bleibt, bleibt das Geheimnis der Emmerichs. Auf jeden Fall erkennen die Wissenschaftler sofort, daß 2012 die Welt untergehen wird. Leider nichts zu machen.
Das gibt es dann den Rest des Films über zu sehen. Überall reißt die Erde auf, alle Häuser fallen um, ein paar Vulkane brechen aus, das Meer schwappt samt Flugzeugträger über die USA, die Sixtinische Kapelle kullert durch den Vatikan, Autos fliegen durch die Gegend. Die Protagonisten auch, allerdings mit dem Flugzeug nach China, weil auf dem Himalaya geheime Rettungsschiffe bereitstehen.
Geheim sind sie, weil die Wissenschaftler die Sache mit dem Ende der Welt zwar dem Präsidenten der USA stecken, der es aber nur seinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Ländern weitererzählt. Die restlichen Bewohner der Erde werden nicht informiert, weil die ohnehin nur in Panik ausbrächen. Also wird die Arche heimlich durch Fahrkarten zu einer Milliarde Euro pro Platz finanziert. Milliardäre sind immun gegen Panik und verschwiegen, mithin ideal für den Genpool einer postapokalyptischen Zivilisation.
In Merkregel 253 der Fibel für Hollywood-Kassenschlager steht, „zeige, daß der Amerikaner ein guter Mensch ist“. Deswegen kommen in 2012 auch Dialoge vor, in denen der US-Präsident sagt, „One young scientist is worth more than 20 old politicans“ und auf seine Rettung verzichtet. Auch die restlichen Dialoge sind so flach wie die Figuren und die Geschichte. Allein John Cusack kann in seiner Rolle des Helden aus Verlegenheit glänzen.
Wer gerne spektakuläre Bilder mag, in denen im großen Maßstab Zeug kaputtgehauen wird, mag die beiden ersten Drittel des Films auf einer großen Leinwand durchaus genießen können. Mehr hat 2012 allerdings nicht zu bieten.
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