Es ist alles unterhöhlt

Die Kunden des Englischen Internet-Dienstleisters Plusnet Technologies Ltd in Sheffield können dessen Mitarbeitern gleich live im Internet zuschauen, wie sie ihre Arbeit verrichten, in der Nase bohren, oder private Telefongespräche führen.

Das können nicht nur die Kunden von Plusnet, sondern jeder der einen Internetzugang hat. Um das Videoüberwachungssystem dieses Unternehmens anzuzapfen braucht man nichts weiter als eine Suchmaschine wie Gooogle.

Sucht man nach inurl:“axis-cgi“ site:plus.net, spuckt der Suchdienst die Internet-Adressen von acht Überwachungskameras aus, die in den Büroräumen des Unternehmens angebracht sind: Kamera 1, Kamera 2, Kamera 3, Kamera 4, Kamera 5, Kamera 6, Kamera 7, Kamera 8

Zugegeben: Das dort gebotene Programm ist kaum spannender als eine beliebige Folge von Big Brother. Dort wissen die Teilnehmer aber immerhin, daß sie gefilmt werden. Ob die Mitarbeiter des Internet-Anbieters ahnen, daß ihnen die ganze Welt bei der Arbeit zusehen kann, ist dagegen eher fraglich.

Die Gooogle-Suche ist natürlich nur ein Beispiel. Wenn Sie „site:plus.net“ weglassen, finden Sie noch 24.000 weitere lustige Überwachungskameras rund um den Planeten. Manche lassen sich über die eingebaute Weboberfläche sogar neigen, drehen und zoomen.

Wer sich gerne nach einzelnen Ländern durch das Überwachungsfernsehprogramm im Internet zappt, ist bei opentopia.com gut beraten. Interessant ist dort ein Vergleich der Anzahl der angebotenen Kanäle pro Nation. So führt die Schweiz mit 8,43 Kameras pro 1 Million Personen deutlich vor Österreich mit einer Rate von 3,00, denen die USA knapp mit 2,31 folgt. In China kommt sogar nur eine Kamera auf 1306 Millionen Personen. Deutschland bringt es auf 0,61.

Die Videoüberwachungssysteme, die von staatswegen betrieben werden, sind natürlich bestens geschützt. Schließlich geht es um unsere Privatsphäre.

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