Wahlkrampf in den USA

In den USA läuft gerade das traditionelle Abdankende-Präsidenten-Bashing an. Warum die immer erst gegen Ende der zweiten Legislaturperiode meinen, man müsste den gerade noch amtierenden Präsidenten jetzt ganz dringend seines Amtes entheben, bleibt wohl ein amerikanisches Mysterium.

Bei Clinton war es der staatsgefährdende Fellatio, bei Bush ist es nun der Umstand, daß im Krieg auch Amerikaner sterben können. Offenbar ist der Mann etwas prüder als seine Amtsvorgänger. Die Konsequenz davon — das ist ebenfalls fester Bestandteil der Tradtition — ist logischerweise keine.

Wenn man bei uns das Merkel erwischte, wie es bei Ikea ein halbes Dutzend Bleistiftstummel einschöbe, würde sich damit auch kein Sommerloch füllen lassen.

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann man ein Buch aber auch schon mal vor Gericht und Kameras als Anklage vorlesen, um dessen Verkauf anzukurbeln.

Wir freuen uns schon heute auf Berichte über sexuelle Ausschweifungen und brezeninduzierte Erstickungsanfälle von McCain, die wir wohl erst 2016 werden lesen dürfen, falls der Mann nicht vorher über seinen Hund stolpert.

„Moment mal! Warum soll denn ausgerechnet ein republikanischer Hardliner wie Elitesoldat McCain der nächste Präsident werden“, werden Sie sich vielleicht gerade entrüstet fragen. Ganz einfach: Seine Konkurrenten sind ein Frauenzimmer und ein Neger, beides Intellektuelle und obendrein Demokraten. Schlechtere Karten kann man in den USA wohl nicht haben.

Kommentare

4 Antworten zu „Wahlkrampf in den USA“

  1. Avatar von kvk

    nun ja. ich denke das merkel wäre eher in den hüpfburg zu finden. zwischen primärfarbenden riesenballons.

    je mehr bushbashing, desto schlechter sieht es für mccain aus. leider ist bush der aushängeschild der republicans und clint eastwood hin oder her, mccain wird im besten fall mit pommes in zusammenhang gebracht.

    und wenn die amis es doch wagen, schmeissen alles, woran sie festhalten weg. die kostbare bigoterie und heuchelei. sie hatten schon vor einigen jahrhunderten kostbareres in den ozean gekippt.
    tee, bester jolly good. tee. und sie nannten es „party“ noch dazu.

  2. Avatar von Gustav Freischütz

    Die Spitze mit den Riesenballons sei Ihnen gegönnt, allerbester Herr Kubelick, auch wenn die bekannte Möbelstiftung den heranwachsenden Kunden eher primärfarbene Bälle der Größe „C“ anreicht.

    Wie nun aber der mediale Abgesang auf den debilen Texaner sich ungünstig auf den Nachfolger auswirken soll, ist mir schleierhaft.

    Daß man sich auf die Zubereitung von Heißgetränken in den US of A nicht versteht, haben die europäischen Flüchtlinge in Boston 1773 in der Tat eindrucksvoll bewiesen. Das Motto „Think Big“, geht eben nicht in jedem Fall auf. Zumindest kann man mit einer Schiffsladung Tee und viel kaltem Salzwasser nichts genießbares herstellen.

  3. Avatar von Osama

    Ne ganz einfache allgemeine Festellung ist doch: „Was ist das besondere an dieser Wahl?“. Ich kenne weder von Obama noch von McCain die wahre politische Vorgeschichte. Mir ist die Wahl in den USA (wenn sie überhaupt stattfindet) sowas von egal. Der Fahrplan für die nächsten Monate und Jahre steht doch sowieso.

  4. Avatar von Gustav Freischütz

    Leider muß ich Ihnen zunächst widersprechen, verehrter Herr Osama. “Was ist das besondere an dieser Wahl?” ist eindeutig keine Feststellung sondern eine Frage. Ansonsten haben Sie natürlich vollkommen Recht. Dieter Hildebrandts Feststellung, die „Politik ist der Freiraum den die Wirtschaft uns lässt“, trifft in den USA sogar noch stärker zu als in Europa. Vom Wählerwillen lässt sich hüben wie drüben längst keiner mehr aus dem Konzept bringen.

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