Der Fühling naht. Pünktlich mit der Blüte der ersten Krokusse keimen auch Empfehlungen für Frühjahrsdiäten in nahzu sämtlichen Zeitschriften, die sich an weibliche Leser richten: Brigitte hat die Frühjahrsdiät, zur Traumfigur verhilft Freundin, Amica teilt ihre Leserinen per Online-Rechner sogar in Apfel oder Birnenform ein. Gerade so, als seien ein, zwei zusätzliche Kilo durch winterlichen Bewegungsmangel, eine krankhafte Fehlentwicklung, der nur durch eine strenge selbstauferlegte Mangelernährung beizukommen wäre.
Dabei schwindet der Winterspeck von ganz alleine, es sei denn, Sie machen eine Diät. Dann verlieren Sie die „überflüssigen Pfunde“ auch, aber durch ebenso überflüssige wie qualvolle Entbehrungen. Außerdem bekommen Sie das Fett dann nicht erst im Herbst zurück, sondern schon wenige Wochen nach der Diät, und das gleich mit Zins und Zinseszins.
Den Zeitschriftenverlegern gefällt das, weil Sie dann auch das nächste Heft mit dem ganz neuen Artikel über den ganz alten „Jo-Jo-Effekt“ kaufen und die nächste Diät antreten.
Wenn Sie nicht im medizinischen Sinne bedenklich Übergewichtig sind, sondern diätieren, weil Sie glauben, Ihre Paarungsausichten dadurch verbessern zu können, überlegen Sie, wie schmackhaft Sie erscheinen mögen, wenn Sie auf eine Einladung zum Essen mit den Worten reagieren, „Ich würde herzlich gern, aber ich darf diese Woche nur Ananas essen“.
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