Rechnungen auf Papier sind angenehm. Man kann sie abheften und der Buchhaltung zuführen. Sie zeigen schwarz auf weiß, was man wofür bezahlen soll. Manche Unternehmen wollen kein Geld für Porto, Papier und Toner ausgeben und schicken ihre Rechnungen nur per E-Mail. Das geht zum Glück nur bei solchen, die sicher sein können, daß alle ihre Kunden tatsächlich auch ein elektronisches Postfach haben. Dadurch bleibt diese Unsitte auf Internet-Anbieter beschränkt.
Bei der Telekom darf man es sich aussuchen. Man merkt aber schon deutlich, daß sie die Kosten für das Drucken der Rechnungen auf den Kunden abwälzen und das Porto einsparen möchte. Das sagt sie so nicht, vielmehr argumentiert sie mit Umweltaspekten. Die Rechnung-Online sei ja auch viel bequemer für den Kunden, verspricht sie. Weil sie selbst nicht ganz davon überzeugt ist, lobt sie eine einmalige Prämie von 5 Euro für die Umstellung aus.
Nun ist mir kaum eine Tätigkeit mehr verhasst, als die einzelnen Positionen der Telefonrechnung so aufzuschlüsseln, daß ersichtlich wird, welcher Mitbewohner welchen Anteil daran zu tragen hat. Eingedenk der schier unendlichen Vielfalt an Call-by-Call-Vorwahlen ist das nämlich ausgesprochen mühevoll. Wenn die Telefonrechnung nun zusätzlich in elektronischer Form vorläge, müsste sich das doch automatisieren lassen.
Aber Rechung-Online hat einen Haken. Statt daß die Telekom die Rechnung-Online als zusätzliche Dienstleistung zu einem realistischen Preis anbietet, definiert sie dem Rechnung-Online-Kunden die normale Rechnung auf Papier als Zusatzleistung. Diese bietet sie dann für 1,36 Euro monatlich an. Das ist satt, wenn man bedenkt, daß diese Kosten ja durch die Grundgebühr eigentlich bereits gedeckt waren.
Trotzdem habe ich die Telekom nun beauftragt, die Rechnung elektronisch zu stellen. Schweren Herzens habe ich mich entschieden, auf die liebgewonnene Papierausgabe zu verzichten. Die Antwort der Telekom kam prompt per E-Mail:
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Bestellung.
Wir bestätigen Ihnen den Eingang Ihres Auftrages, der bei uns unter der Internet-Eingangsnummer xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx geführt wird. Diese E-Mail ist keine Auftragsbestätigung, sondern die Bestätigung des Eingangs Ihrer Bestellung!.[sic]
Unsere Online Prozesse für Rechnung Online stehen aus technischen Gründen zur Zeit nicht zur Verfügung. Ihr Auftrag wird unter Vorbehalt entgegengenommen. Sobald ihr Auftrag realisiert wurde, erhalten Sie ihre Rechnung Online Zugangsdaten schriftlich mitgeteilt. …
Ich ahne bereits, daß mein Entschluß ein schwerer Fehler war.
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