Der Thunfisch mit Dip aus Sojasauce und Wasabi schmeckte vorzüglich. Den Fisch habe ich als grätenlose dicke Scheibe gekauft und in dünne Scheiben geschnitten. Den Wasabi aus Pulver mit einigen Tropfen Wasser angerührt, die Sojasauce kam fertig aus der Flasche. Das war einfach.
Miso-Suppe geht auch ziemlich leicht. Zuerst braucht man Dashi, einen japanischen Fischsud. Dazu legt man Konbu, das ist getrockneter Seetang in einen Topf mit Wasser und stellt es auf große Flamme. Sobald es anfängt zu kochen, kommt der Seetang heraus und Katsuobishi (Flocken aus getrocknetem Blaufisch, der auch Bonito genannt wird) hinein und das ganze von der Flamme herunter. Sobald die Flocken sich gesetzt haben, gießt man alles durch ein feines Sieb. Warum man davor warten soll, bis sich ein Bonitoflockensediment gebildet hat, ist mir nicht ganz klar geworden. Vielleicht ist das mehr als Zeitangabe zu verstehen. Wenn ich daran denke, wie in der westlichen Küche mit Gräten, Fischresten und Gemüse herumgefuhrwerkt wird, um einen Fischfond herzustellen, hat es der Japaner offensichtlich wesentlich leichter.
Damit nun aus dem Sud Miso-Suppe wird, kommt Miso-Paste hinein. Diese Paste besteht aus Sojabohnen und Reis, die in Fässern monatelang gegoren wurden. Angeblich kann man sie bis zu zehn Jahren aufbewahren. Die von mir erworbene befand sich seltsamerweise im Kühlraum und hat das Verfallsdatum 31.3.2007. Sollte sie wirklich bereits acht Jahre alt sein? In der Paste sind Reiskrümel, die nicht in die Supper sollen, deswegen streicht man sie durch ein Sieb in die Dashi-Brühe. Ein paar kleine Würfel Tofu und etwas Wakame-Algen dienen als Einlage und schon ist die Suppe fertig.
Meine ersten Versuche der Sushi-Herstellung wurden allerdings ein Debakel. Klebrig soll der Reis sein, aber trocken. Zwei Eigenschaften, die sich mit den als „Klebereis“ ausgewiesenen Körnern einfach nicht erreichen ließen. Klebrig war die Angelegenheit durchaus. Aber auch schleimig. Ich habe mittlerweile den vierten Versuch mit jeweils immer weniger Wasser unternommen. Weit weniger Wasser als alle mir zugänglichen Zubereitungsempfehlungen vorgaben. Interessanterweise blieben am Topfboden immer einige Körner ungequollen. Allerdings nicht so viele, daß es einen beträchtlichen Wasserüberschuß im restlichen Reis erklären könnte. Zwei Versuche habe ich übrigens mit dem von mir als völlig überflüssig empfundenen Reiskocher meines Mitbewohners unternommen. Das war kein Stück besser. Zumindest reifte die Gewißheit, daß Reiskocher wirklich so überflüssig sind wie ein Kropf.
Reiskochen im Kochtopf ist mir eigentlich immer gelungen. Nur nicht mit diesem dreifach vermaledeiten Klebereis. Ich werde bald in einen andere Reissorte investieren. So kann es ja nicht weitergehen und eine andere Erklärung, als daß es am Reis selbst liegen muß erscheint mir nicht mehr plausibel.
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