Weil es das Verfassungsgericht der Polizei ausdrücklich verboten hat, müssen jetzt offenbar Geheimklempner einspringen, wenn es gilt, Autokennzeichen automatisch zu erfassen [1]. Angeblich ginge es dabei nur darum, herauszufinden, wie die Feinstaubplakette sich auf die Umweltbelastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid auswirken [2].
In Berlin werden nun die Autos mit Videokameras gefilmt, das Kennzeichen per Software abgelesen und in der Halterdatenbank nachgeschlagen welches Fahrzeugmodell das Kennzeichen trägt. Aus den technischen Daten des Herstellers wird anschließend der bauartbedingte Schadstoffausstoß herausgesucht und damit schließlich berechnet, wie viel Feinstaub, beispielsweise an der Frankfurter Allee, in der Luft liegt. Eine völlig naheliegende Methode zur Feinstaubmessung. Wer würde das nicht so machen?
Ebenso einleuchtend ist auch die Aufschrift des Messfahrzeugs, „Heinz Drebes, Sanitärtechnik und Heizungsanlagen“. Schön, daß Heinz Drebes kleines aber feines Unternehmen floriert ohne, daß im Telefonbuch oder auch im Web irgendetwas auf seine Existenz hindeutet. Konsequenterweise liegt hinter der Frontscheibe noch ein Zettel auf dem „Verkehrszählung“ steht, was ja eindeutig zum Kerngebiet eines Heizungsbauers und Installateurs gehört.
Der zuständige Datenschutzbeauftragte hat der Sache zugestimmt, wohl weil man versprochen hat, schnell ganz fest die Augen zuzumachen, wenn versehentlich bei der Datenbankabfrage doch mal der Name eines Fahrzeughalters auftaucht.
[1] Fefes Blog zeigt Fotos von der, ähm, Messeinrichtung
[2] Der Tagesspiegel erklärt daß es um Umweltschutz geht.
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