Schmilzt man Butter in einem Topf, rührt etwas Mehl dazu und gießt das ganze mit Milch auf, hat man schon eine Sauce Béchamel hergestellt. Gut, eigentlich gehört noch eine Zwiebel darin gekocht, an die man mit Nelken ein Lorbeerblatt geheftet hat und ein wenig Sahne dazu [1]Richard Hering, Lexikon der Küche, 18. Aufl., 1984, S. 40. Die größte Herausforderung besteht darin, daß Lorbeerblätter frisch sein müssten, um sich mit getrockneten Nelken irgendwo festheften zu lassen. Also wirft man das Lorbeerblatt eben einzeln in die Sauce.
Wem das alles zu mühevoll erscheint, der wird von Nestlé angehalten, etwas fertig zu kaufen, daß sie „Sauce Béchamel“ zu nennen wagen. Warum sie das da drauf drucken dürfen, mag man sich allerdings fragen, sobald man der Zutatenliste ansichtig wird. Zum Beispiel, wenn man die hier abgebildete Verpackung im Kühlschrank vorfindet [2]Der Autor hat dieses Produkt weder erworben, noch verkostet und hat keine Kenntnis wer dessen Eigentümer ist..
Auch der Hinweis „Ohne die Zusatzstoffe Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker“ stimmt eher nachdenklich, passt aber ins Gesamtkonzept. Der übelriechende Mansch hat mit Béchamelsauce ähnlich viel gemein, wie der Hinweis mit deutscher Sprache. Erfreulich immerhin, daß bei der Herstellung Trinkwasser zum Einsatz kam. Man würde sich über Brauch- oder Abwasser wohl auch nicht mehr wundern.
Warum sich Spuren von Senf und Sellerie finden, aber keine von Zwiebeln oder Butter und was Eigelb darin verloren hat, an dem es in der Mayonaise derselben Marke entschieden mangelt [3]Das Produkt enthält laut Herstellerangaben, allerdings „viel“ Eigelb., werden wir wohl nie erfahren.
↑1 | Richard Hering, Lexikon der Küche, 18. Aufl., 1984, S. 40 |
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↑2 | Der Autor hat dieses Produkt weder erworben, noch verkostet und hat keine Kenntnis wer dessen Eigentümer ist. |
↑3 | Das Produkt enthält laut Herstellerangaben, allerdings „viel“ Eigelb. |
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