Der weltmännische und technisch versierte Leser des Fellow Passenger, mag ins Schmunzeln geraten, wenn er jemandem begegnet, der das Faxgerät als die Krone moderner Telekommunikation empfindet. Dennoch ist diese Technologie auch heute noch ein sprudelnder Quell kleiner bis mittlerer Wunder.
So werden schriftliche Mitteilungen heute längst nicht mehr nur von der Post verschlampt, auch der Empfänger hat bei Fax-Sendungen ganz ungeahnte Möglichkeiten. So bleibt zwar das seltsam teigige Thermotransferpapier erhalten, die darauf gedruckten Zeichen verschwinden dafür mit der Zeit von ganz allein. Modernere Faxapparate mit eingebautem Tintendrucker bringen sogar Dokumente hervor, deren Inhalt einfach mit Wasser entfernt werden kann.
Das Faxgerät unserer Redaktion förderte schon lange nichts weiter als leere Seiten zutage, weil die Tintenpatronen bereits nach einigen Wochen ausbleibendem Faxempfangs auszutrocknen pflegten. Zudem wurde der Apparat nach hartnäckiger Befehlsverweigerung und fortgesetzter Lärmbelästigung durch höchst aufdringliche Surr- Klick- und Pfeifgeräusche untragbar. Als das Gerät auch noch begann, völlig sinnlose Befehle zu erteilen und im Minutentakt darüber Auskunft verlangte, für welche Rufnummer es sich zuständig zeichnen solle, wurde es Opfer eines Wut bedauerlichen Unfalls.
Um die faxaffinen Leser von einer allfälligen Kontaktaufnahme nicht länger auszuschließen, wurde nun eine antike ISDN-Karte bei einem beliebten Online-Auktionator ersteigert (6,- Euro inklusive Versand). Ein erster Test ein Fax an einen Fax-zu-E-Mail-Dienst abzuschicken, klappte auf Anhieb. Der Empfang war weniger leicht zu testen. Der kostenlose Fax-Versand-Dienst gelobte zwar, die Mitteilung binnen Minuten auszuliefern und der Nutzungsbedingungen gemäß mit Werbung zu versehen. Angekommen ist die vor Wochen auf den Weg gebrachte Nachricht jedoch bislang nicht. Dafür kam kurz darauf das:
Zufall? Auf jeden Fall sehr praktisch für den gewünschten Funktionstest.
Aber sagen Sie mal, sehr geehrte „Euro-Service-GmbH“, gibt es wirklich genügend Einfaltspinsel, die Ihre „höchst interessante und sofort nutzbare Liste“, tatsächlich kaufen, um Ihre Kosten zu decken? Das klappt doch nur, weil Sie Ihre Telefonrechnung einfach nicht bezahlen, oder?
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