Autor: Fellow Passenger

  • Danke!

    Die Urkunde der Ehrenmitgliedschaft

    Sehr geehrte Kollegen, lieber Herr Neo-Bazi,

    es ist mir eine außerordentliche Ehre und ganz besondere Freude, daß Sie alle mich in Ihrem exklusiven Kreis so herzlich willkommen heißen. Schon seit der ersten Stunde bin ich ein aufrichtiger Bewunderer und Verehrer des Club der halbtoten Dichter, der inzwischen zu einer festen Institution geworden ist, die im virtuellen Raum ihresgleichen sucht.

    Ich danke Ihnen, verehrtester Herr Poodle, dafür, daß Sie mit mir konspirierten, um die Gründung des Clubs zu forcieren. Vielen Dank an Sie, hochgeschätzter Herr Neo-Bazi, dafür, daß Sie sich haben erweichen lassen, den Club ins Leben zu rufen. Vielen Dank an Sie, meine lieben Dichterkollegen, die Sie Ihr Werk im Club zur Verfügung stellen. Ich danke Ihnen allen herzlich für die hohe Auszeichnung der Ehrenmitgliedschaft im Club der halbtoten Dichter, die Sie mir haben zu Teil werden lassen.

    Danke!

  • Fragebogenaktion

    Auf Wunsch unseres Lesers, Herrn Prof. Uhlig, nach brutalstmöglicher Aufklärung, stellt sich der Herausgeber des Fellow Passenger der zur Zeit grassierenden Fragebogenepidemie mit aller gebotenen Offenheit.

    Vier Jobs in meinem Leben

    • Briefmarken und Prospekt-Eintütler beim Philatilistenversandhandel „Briefmarken Krüger“ in München. Als ich seinerzeit 14-jährig dort mein Taschengeld aufzubessern suchte, empfand ich meine Vorgesetzten bis auf wenige Ausnahmen als menschenverachtende Despoten. Heute weiß ich, daß der Schein damals nicht trog und hoffe, daß es inzwischen anders ist.
    • Autor von Fachartikeln für die DOS-International, einer längst vergessenen Computerfachzeitschrift, die seinerzeit eine tadellose Reputation genoß, durch die grenzenlose Gier nach immer weiteren goldenen Wasserhähnen des kleinwüchsigen Verlegers jedoch schließlich vom Konkurs ereilt wurde.
    • Schankkellner und Cocktailrührer in dem Münchner Lokal Ca Va. Bis heute ist unklar, warum zu Beginn jeder Schicht die große Korbflasche Cianti Classico voll, aber bereits entkorkt war, obwohl im Keller nie Chianti in solchen Gebinden lagerte. Es ist mir ebenfalls unerklärlich, warum der flaschenweise (0,75 l) ausgeschenkte Chianti von den Gästen als erheblich schmackhafter empfunden wurde, als der offene. Die Geschäftsführerin, die immer mit einem Trichter mit sich führte, um die Lagerbestände zu prüfen, war mir sehr unsympathisch. Heinz, den Betreiber habe ich aber nie danach gefragt.
    • Als Koch im Münchner Lokal Kilombo hatte ich viel Spaß. Eigentlich wollte ich nur mal zuschauen, wie es in einer gewerblichen Küche zugeht. Kurz darauf durfte ich kochen, die Tageskarte zusammenstellen und jederzeit kostenlos essen und trinken. Gerne woltle man mir die Küche ganz überlassen, die ich dann aber alleine hätte betreiben müssen. Einen solchen Posten als Einzelkämpfer wollte ich aber nicht.

    Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann

    • Dead Men Don’t Wear Plaid kenne ich bald auswendig, finde den Film aber trotzdem noch immer zum Brüllen komisch. Übrigens finde ich alle anderen Filme mit Steve Martin einfach nur öde.
    • The Good Thief, gibt es eigentlich noch nicht lange genug, um als „All-Time-Favourite“ gelten zu dürfen. Ich habe Ihn aber bereits viermal angesehen und bin sicher, daß ich ihn auch beim nächsten Mal hinreißend finden werde.
    • Auch wenn ich Highlander schon oft gesehen habe, möchte ich hier lieber Subway anführen, in dem ebenfalls Christopher Lambert die Hauptrolle spielt. Diese Gesellschaft unterhalb der Gesellschaft hat mich von Anfang an und immer wieder aufs Neue fasziniert. Luc Besson nervte ja nicht nur mit Léon, Taxi und Le Transporteur, sondern hat immerhin auch Perlen wie Nikita und Le Grand Bleu hervorgebracht.
    • Man sollte diesen Planeten nicht verlassen, ohne Clerks gesehen zu haben.

    Vier Orte an denen ich gelebt habe

    • Blumenstaße in München, die irgendwann auf einmal „An der Hauptfeuerwache“ hieß. Sogar die Hausnummer dezimierte sich um 26. Da hat die Stadtverwaltung ganze Arbeit geleistet. Zum Glück habe ich trotzedem immer in jedem Zustand nachhause gefunden.
    • Boston, MA, USA. Die Adresse ist mir leider entfallen. Einen langweiligeren Ort vermag ich mir in meinen schlimmsten Alpträumen nicht vorzustellen.
    • Welfenstraße in München. Zu der Zeit spielte ich ganz passabel Pool, da wir im Eingangsbereich einen passenden Tisch hatten und ich tatsächlich jeden Tag mindestens eine Stunde gespielt habe. Leider verlernt man nichts so schnell wie das Billiardspiel.
    • Kurfürstenstraße in München. Bis jetzt am Besten. Ohne Gewaltanwendung werde ich hier nicht mehr weichen. Zur Zeit ist übrigens ein Zimmer zu vermieten. Näheres in Kürze.

    Vier TV-Shows, die ich gerne sehe

    Ich bin nicht besonders Fernseh-affin und besitze auch keinen solchen Apparat. Daher beschränke ich mich auf ältere Fernsehserien, die heute wohl nicht mehr gezeigt werden.

    • Star Trek, die einzig wahre Ausgabe mit William Shatner, Leonard Nimoy, James Doohan und DeForest Kelley. Jean-Luc Picard ist nämlich ein übler Spießer und Deep Space Nine ist Lindenstraße im Weltraum.
    • The X-Files. Davon jene Episoden, die sich mit dem roten Faden der Verschwörungstheorie befassen. Die „Monster of the Week“-Folgen empfand ich deutlich weniger fesselnd. Das wöchentliche Treffen mit Freunden, die ein Fernsehgerät haben, war aber immer sehr nett.
    • Jene frühen Folgen von Ally Mc Beal, in denen immer wieder völlig abstruse Spezialeffekte zum Einsatz kamen, wie etwa meterlange Zungen oder singende Frösche im Toilettenbecken.
    • Die Sendung mit der Maus

    Vier Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe

    • Kanada mit dem Motorrad von British Columbia über Alberta, Saskatchewan und Manitoba nach Quebec. Eigentlich hatte ich vor dorthin auszuwandern. In Prince Albert lernte ich einen deutschen Emmigranten kennen, der mit dem platten Spruch, „beim Nachbarn ist das Gras immer grüner“, klarmachte, daß der Ort unwichtig ist. Banal aber wahr.
    • Thailand vom goldenen Dreieck bis Malaysia. Eine Reise, die meine Freundin zunächst nicht mit mir unternehmen wollte. Zum Glück haben wir es schließlich doch getan. Die Partnerschaft ist längst vorbei, die Reise lebt weiter.
    • Venezuela von Caracas über Merida, bis zum Amazonas. Putzig ist schon der Flughafen Puerto Ayacucho. Das Terminal ist eine Stohhütte, wo das Gepäck von Hand von der DC-8 (50 Plätze, davon 11 besetzt) hinter den Schalter, eine improvisierte Bierbank, getragen wurde, wo man es mit einem Gepäckschein mit Barcode entgegennehmen durfte. Einen Barcode-Leser gab es freilich nicht. „Den schwarzen Seesack da hinten, bitte!“, war aber eindeutig.
    • Das Seegelboot Juanita, bei diversen Törns zwischen Triest und Valencia. Für diese Geschichten mache ich vielleicht mal eine eigene Serie. Von meinem Zippo im Hafenbecken von Schibenik, einhandgesegelten Fender-über-Bord-Manövern und spektakuären Beinahe-Havarien gibt es einfach zu viel zu berichten.

    Vier meiner Lieblingsgerichte

    • Spaghetti Carbonara, klassisch nur aus Nudel, Ei, Speck, Parmesan und Petersilie, von mir selbst zubereitet
    • Gebratener Tintenfisch mit Knoblauch und Pfeffer, im Chao Khun in der Türkenstraße
    • Spargel mit hölländischer Sauce von meinem Vater zubereitet
    • Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, der für mich die letzte Bastion der Demokratie darstellt.

    Im Grunde gibt es kein Lieblingsgericht von mir. Ein sorgfältig zubereitetes Rührei versetzt mich ebenso in Verzückung, wie mich eine lieblos zerkochte Jakobsmuschel mit Abscheu erfüllt. Ravioli in Tomatensauce können ein perfektes Essen sein. Es gibt unter dem gleichen Namen auch eine Mischung aus Ketchup und Mehl von Maggi, die man bestenfalls unter ständigem Rühren in den Abfluß schütten kann. Der Koch steht für den Genuß, nicht der Name der Speise.
    Vier Webseiten, die ich täglich besuche

    • bloglines.com, vielleicht die blödsinnigste Art zu schauen, wer wo was neues geschrieben hat.
    • So ärgerlich es ist, aber zu google.com scheint keine Alternative zu existieren. Zeit wäre es.
    • Wer täglich Stunden mit netten Menschen telefonieren möchte, die trotz fester Bindung nicht genügend Ansprache finden, weiß billiger-telefonieren.de gewiß zu schätzen, sofern er wie ich nicht über einen Least-Cost-Router verfügt.
    • Aus ureigenem Interesse lese ich fellowpassenger.de mehrmals täglich. Zu meiner täglichen Lektüre gehören auch die dort ausgesprochenen Leseempfehlungen.

    Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre

    • Vor der münchner Oper im Sommer. Der Asphalt ist nirgendwo in der Stadt glatter. Wer mit Rollen an den Füßen unterwegs ist weiß das.
    • Harrys New York Bar. Charles Schumann hat dort gelernt, aber nicht alles. Harry ist nun längst in Rente. David, sein Sohn, hat lieber bis zuende zugehört, statt Bücher zu schreiben. Deswegen ist dieses Lokal weiterhin die beste Bar des Planeten.
    • In einer Hängematte im südamerikanischen Regenwald. Spinnen, Ratten und Schlangen tummeln sich unten, Vögel und Fledermäuse oben. Dazwischen schläft es sich vorzüglich und alles ist grün.
    • Auf dem Meer, egal welches. Ein Schiff unter dem Hintern sollte aber sein.

    Vier Blogger, die das über sich ergehen lassen sollen

    • Herr Zaf, in dessen Konzept das garantiert nicht passt und der sich über diesen Aufruf hoffentlich ärgert. Zudem bringt er sicher ein paar schöne Aspekte zum Thema Film, mit noch höherer Schwarzweiß-Quote als ich.
    • Herr Kubelick, der sich schon beklagt hat, von diesem Fragebogenschneeball noch nicht erfasst worden zu sein.
    • Die anderen haben wohl schon alle. Wenn nicht, bitte bedienen Sie sich gerne selbst.
  • Hütchenspiele II

    HütchenspielSehr geehrter Herr Passenger,

    vielen Dank für Ihre E-Mail vom 7.02.2006.

    Wir bedauern, dass Sie das Schreiben vom 26.01.2006 erst so spät erhalten haben und keine Möglichkeit hatten an unserem Gewinnspiel teilzunehmen.

    Ihr Gaszähler in der Wohnung wurde in den Jahren 2004 und 2005 durch den Kunden abgelesen. Jedoch 2002 und 2003 wurde der Zähler durch einen Mitarbeiter der SWM abgelesen, aus diesem Grund haben wir Sie über die Selbstablesung informiert.

    Die elektronische Errechnung Ihres Jahresverbrauchs wird anhand des Vorjahresverbrauchs ermittelt.

    Ihre Zählerstände werden wir selbstverständlich eintragen, damit Ihre Jahresrechnung versendet werden kann.

    Mit freundlichen Grüßen

    SWM Versorgungs GmbH

  • Hütchenspiele der Stadtwerke

    Brief der Stadtwerke München

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    vielen Dank für Ihr Schreiben vom 26.01.2006, das die Deutsche Post AG mir am 06.02.2006 zugestellt hat.

    Darin weisen Sie darauf hin, daß ich ab sofort die Möglichkeit hätte, den Stand Ihres Gaszählers selbst abzulesen und Ihnen mitzuteilen. Dabei entstünde mir der Vorteil, nicht auf den Ableser warten und niemanden der SWM in meine Wohnung lassen zu müssen. Darüber hinaus, hätte ich die Möglichkeit, Ihnen den Zählerstand sogar bereits vor dem durch Sie festgesetzten Termin mitzuteilen.

    Allerdings ist mir dieses Verfahren nicht ganz neu. Die SWM und ich praktizieren es bereits seit dem ich im Jahr 2000 die Wohnung bezogen habe. Da mir mein Vormieter persönlich gut bekannt ist, weiß ich, daß es auch davor schon seit Jahren üblich war.

    Mir scheint, die SWM haben hier weniger eine „Möglichkeit geschaffen“, die Zählerstände selbst zu erfassen, sondern vielmehr Personal abgeschafft und dessen Aufgaben auf Ihre Kunden abgewälzt.

    Für den Fall daß ich darauf bestehe, Sie mögen bitte selbst feststellen, welche Lieferungen und Leistungen Ihr Haus erbracht hat, haben Sie ja bereits geschrieben, sie würden meinen „Jahresverbrauch elektronisch errechnen“. Das klingt äußerst bedenklich. Schließlich muß ich annehmen, daß Sie zu einem völlig anderen Ergebnis kämen, würden sie den Verbrauch unter Einsatz eines Rechenschiebers oder Papier und Bleistift errechnen.

    Noch viel bedenklicher erscheinen mir die Modalitäten Ihres Gewinnspiels, denen geradezu die Aura des Anrüchigen anhaftet. Sie stellen mir verlockende Preise (Einkaufsgutschein von Konen im Wert von 500 €, Jahreskarte für den Tierpark Hellabrunn, usw.) in Aussicht, wenn ich die „Selbstablesekarte“ binnen einer Woche an Sie zurück sende. Dabei ist Ihr Schreiben auf 11 Tage vor der Zustellung datiert. Damit war die Frist bereits verstrichen, als ich davon auch nur Kenntnis nehmen konnte. Derart schäbige Tricks würde ich eher von kleinkriminellen Hütchenspielern erwarten, als von einem Unternehmen der Stadt München. Geschickt ist allerdings, daß der Briefumschlag keinen Poststempel aufweist, der das Datum der Zustellung belegen würde.

    Den glücklichen Gewinnern, die ich im Kreis Ihrer Kollegen wähne, wünsche ich auf jeden Fall schon jetzt viel Vergnügen bei der Einlösung der Preise.

    Die „Selbtablesekarte“ habe ich am 7.2.2006 um 00:51 der Deutschen Post AG zur Auslieferung an die SWM anheim gestellt. Sie werden diese also bis zum 09.02.2006 erhalten.

    Mit freundlichen Grüßen

    The Fellow Passenger

  • Menschliche Schwäche

    Hochleistungsnase von Human Upgrades

    Quelle: Human Upgrades

    Der menschliche Körper gilt zwar als Wunderwerk der Natur, doch zeigen sich bereits bei einfachsten Anforderungen unverständliche Schwächen. Führen Sie beispielsweise folgendes einfache Experiment durch, für das Sie nichteinmal aufstehen müssen:

    Heben Sie Ihren rechten Fuß vom Boden und lassen ihn im Uhrzeigersinn kreisen. Schreiben Sie nun mit dem Zeigefinger Ihrer rechten Hand die Ziffer 6 in die Luft.

    Wenn Ihnen das gelingt, ohne daß Ihr Fuß die Richtung wechselt, sind Sie vermutlich ein Autist oder MC Winkel. Dabei handelt es sich um eine völlig normale Schwäche des menschlichen Nervensystems. Wenn Sie diese und andere Unzulänglichkeiten Ihres Körpers stören, werfen Sie mal einen Blick auf die höchst erstaunliche Webseite von Human Upgrades. Dort finden Sie eine ganze Reihe von praktischen Implantaten, die Ihr Leben verschönern.

  • Virtueller Umzug für Fortgeschrittene

    Wer bereits ein Weblog bei twoday.net hat und mit diesem auf eine eigene Homepage mit WordPress umziehen möchte, hat es nicht ganz einfach. Theoretisch gibt es dafür das weit verbreitete Format Movable Type, das urspünglich von Six Apart entwickelt wurde. Praktisch schreibt twoday.net aber ein Format, daß zwar stark an Movable Type angelehnt, aber eben doch anders ist.

    So übermittelt twoday.net zum Beispiel die URL der Kommentatoren als „EMAIL“, die E-Mail- und IP-Adresse dagegen gar nicht. Dafür schreibt es das Feld „REPLY“, das in Movable Type nicht definiert ist und daher von WordPress falsch interpretiert wird.

    Auf der anderen Seite hat auch das Import-Modul für Movable Type von WordPress 2.0 eine Reihe von Fehlern.

    Deshalb beschreibt der Fellow Passenger, das Fachmagazin für virtuelle Umzüge im Folgenden wie Sie den Umzug dennoch bewerkstelligen.

    Vorab, was grundsätzlich nicht funktioniert:

    • Die E-Mail-Adressen der Kommentatoren lassen sich nicht übernehmen, weil twoday.net sie nicht exportiert.
    • Die IP-Adressen der Kommentatoren lassen sich nicht übernehmen, weil twoday.net sie nicht exportiert.
    • Die Struktur der Kommentare geht verloren, weil man in WordPress nicht gezielt auf einzelne Kommentare antworten kann, sondern nur auf den Blog-Eintrag selbst.
    • In WordPress haben Kommentare keine Überschriften. Sie erscheinen nach dem Umzug im Kommentartext mit vorangestelltem „TITLE: „.
    • Die Links die überall im Internet auf das alte Blog verweisen lassen sich natürlich nicht ändern. Das gilt sogar für die Verweise innerhalb des Blogs, weil die Link-Adressen sich auf Datenbankobjekte beziehen.

    Als Beispiel nehmen wir an, das Blog bei twoday.net heißt example.twoday.net und sie damit auf eine Domain namens example.com umziehen möchten, auf der bereits WordPress 2.0 installiert ist, mit dessen Bedienung Sie sich auch schon vertraut gemacht haben. Außerdem setzt diese Anleitung voraus, daß Sie auf dem Server ein Werkzeug zur Manipulation der mySQL-Datenbank wie phpmyadmin installiert haben.

    Die Schritte im einzelnen:

    1. Besorgen Sie sich den Patch für das fehlerhafte Movable Type-Import-Modul. Kopieren Sie die Datei mt.php in das Verzeichnis wp-admin/import Ihrer WordPress-Installation auf dem Server.
    2. Bei twoday.net exportieren Sie alle Beiträge einschließlich der Kommentare des alten Blogs in eine Datei.
    3. In dieser Datei löschen Sie alle Zeilen, die
      • „REPLY: “ enthalten,
      • und alle nichts anderes als „TITLE: “ enthalten.

      Außerdem ersetzen Sie überall

      • „EMAIL: „, durch „URL: „,
      • „http://static.twoday.net/example/images/“ durch „http://example.com/media/“ und
      • „http://example.twoday.net/files/“ durch „http://example.com/media/“.

      Schließlich korrigieren Sie noch die Namen aller Autoren und Kommentatoren, die Umlaute enthalten sollten.

    4. Wenn die Datei deutlich mehr als 10.000 Zeilen enthält teilen Sie sie in mehrere Dateien auf. Achtung: Die Trennung muß zwischen dem letzten Kommentar des vorigen Beitrags und dem Anfang des neuen Beitrags erfolgen.
    5. Diese Datei oder Dateien lesen Sie nun als „Movable Type“ über die Importfunktion von WordPress ein.
    6. Nun editieren Sie die Profile der neu angelegten User. Tragen Sie deren E-Mail-Adressen ein und setzen deren Status mindestens auf Contributor.
    7. Starten Sie nun phpmyadmin und wählen Ihre WordPress-Datenbank aus. Drücken Sie den Reiter SQL und geben den Befehl
      UPDATE wp_posts SET post_status = ‚published‘ WHERE post_status = ‚draft‘;
      in das Textfeld ein und drücken auf OK.
    8. Laden Sie alle Bilder und übrigen Dateien in das Verzeichnis media auf dem Server.
    9. Suchen Sie sich von jeder Kategorie einen Artikel heraus, rufen ihn zum Bearbeiten auf und speichern ihn gleich wieder, damit WordPress die Kategorien anzeigt.

    Damit ist Ihr virtueller Umzug abgschlossen und Sie können sich sogleich daran machen, in Ihrem neuen Heim einen ersten Beitrag zu verfassen, in dem Sie überschwenglich diese kleine Anleitung loben und weiterempfehlen.

  • Wenn Suchmaschinen Multiple Persönlichkeitsstörungen entwickeln

    Google ist der Fels in der Brandung, der Held, der die Seinen vor der herumschnüffelnden US-Regierung schützt und die Daten über seine Benutzer und deren Suchanfragen nicht herausgeben will — Ganz im Gegensatz zu anderen Betreibern von Suchmaschinen. Auf der anderen Seite sammelt Google die Daten ja freiwillig und weckt damit erst die Begehrlichkeiten.

    Gleichzeitig verdingt Google sich als Erfüllungsgehilfe ohne Rückgrat für die Zensoren der chinesischen Regierung und zeigt den Chinesen nur jene Suchergebnisse an, die den Zensoren genehm sind. Dabei Liefert Google selbst das Werkzeug, um statt der bereinigten Suchergebnise die vollständige Liste zu sehen.

    Ein Tipp für unsere Leser aus China: Einfach unter http://www.google.com/ig?hl=zh-CN suchen.

    Ebenso wie Zensur für China setzt Google die Beschränkung für seinen eigenen Videosuchdienst um. Die Suche nach Videoclips wird in Deutschland von Google nicht angeboten. Die Beschränkung läßt sich aber umgehen mit Hilfe von — genau — Google. Freunde kurzer Videoclips aus Deutschland schauen nicht bei video.google.com, sondern hier.

    Sollte Google demnächst eine Hotelkette namens Bates Motel eröffnen und viel über Mutter erzählen, würde das vermutlich niemanden mehr wundern.

  • WordPress 2.0

    Weil bislang alles funktioniert hat, war es höchste Zeit für ein paar technische Neuerungen. Daher hat die Redaktion einstimmig entschieden, nicht weniger als ein neues System muß her, daß den Fellow Passenger zukünftig ins Netz bringt. Mit der Aussicht auf ein Wochenende voller Verzweiflung und einem restlos zerstörten Archiv, ja dem entgültigen Ende des Fellow Passenger hat die IT-Abteilung WordPress 2.0 installiert.

    Das Ergebnis war völlig enttäuschend. Keine Daten sind verschwunden, keine Funktionen abhandengekommen, nichts. Es geht alles — einfach so. Nicht einmal das Backup wurde benötigt. Skandalös!

    Sollten Sie vielleicht doch schädliche Auswirkungen entdecken, teilen Sie es uns bitte mit.

  • Mehr Konsequenz bei Todesstrafe

    Es werden in den USA wesentlich mehr Schwarze hingerichtet als Weiße. Mit der Ablehnung des Gnadengesuchs, den 75-jährigen Clarence Ray Allen hat Arnold Schwarzenegger einen wichtigen Schritt für die Gleichberechtigung der Schwarzen in Amerika geleistet. Denn der Verurteilte ist weiß.

    Dennoch ist die Anwendung der Todesstrafe in Kalifornien nicht konsequent genug. Ein vom Fellow Passenger beauftragtes Expertengremium hat erstaunliches herausgefunden:

    Wer einen Menschen vorsätzlich tötet begeht einen Mord. Wenn das Gesetz wie in Kalifornien dafür die Todesstrafe vorschreibt und ein Gericht dies anordnet wird vorsätzlich ein Mensch getötet. Das bedeutet, der Henker (vulgo: Mörder) muß von einem Gericht zum Tode verurteilt und hingerichtet werden. Ferner steht in Kalifornien auf Anstiftung zum Mord ebenfalls die Todesstrafe. Also müssen Richter, Staatsanwalt und Geschworene ebenfalls vor Gericht gestellt, zum Tod verurteilt und hingerichtet werden.

    Würde diese Logik konsequent angewendet, so der Bericht weiter, gäbe es in Kalifornien bald überhaupt keine Kriminalität mehr. Wo niemand ist, stellt eben auch keiner was an.

  • Bis einer weint

    Wenn sich jemand über die von ihm mit ausgdeachte umstrittene Imagekampagne „Du bist Deutschland“ lustig macht, findet er das gar nicht lustig, der Herr von Matt. Da fängt er an zu kratzen, zu beißen, zu toben und mit dem Fuß auf den Boden zu stampfen. Von der Kanzlei Unverzagt, von Have lässt er schwer nachvollziehbare Abmahnungen verschicken und schreibt weinerliche Rundmails. Davon ist nun eine in die Öffentlichkeit geflutscht:

    Meine Mutter hat mir beigebracht, dass man sich für ein Geschenk bedankt, selbst wenn man damit nichts anfangen kann. Wie Recht sie hatte, ist mir gerade wieder klar geworden.

    Vor zwei Wochen startete „Du bist Deutschland“, die größte gemeinnützige Kampagne aller Zeiten und ein riesiges Geschenk.

    Die großen Verlage haben Zeit und Raum im Wert von 35 Millionen Euro geschenkt. 30 Promis der ersten Liga haben Zeit und ihr Gesicht geschenkt. Wir und kempertrautmann haben Zeit und Herzblut geschenkt.

    Das Ziel: Die Miesepetrigkeit bekämpfen.

    Der Dank: Miesepetrigkeit. Glücklicherweise nur von den Gruppen, von denen man nichts besseres erwarten konnte:

    1. Von den Werbekollegen, die sich in den Branchenblättern eifrig zu Wort meldeten. Viele von ihnen finden die Kampagne nutzlos, „weil Werbung doch nicht das gegeignete Mittel sein kann, eine Nation wirtschaftlich wieder nach vorn zu bringen“. Nicht gut, wenn unsere Branche selber nicht mehr an die Kraft von Kommunikation glaubt.
    2. Von den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern? Und die meisten Blogger sondern einfach nur ab. Dieser neue Tiefststand der Meinungsbildung wird deutlich, wenn man unter www.technorati.com eingibt: Du bist Deutschland.)
    3. Von den intellektuellen Journalisten von FAZ bis TAZ, die ihre Meinung zwar insofern gefragt absondern als sie eine nachweisbare Leserschaft haben, aber: „Den Höhepunkt an Zynismus gewinnt die Kampagne aber in dem Fernsehspot, der Schwule und Behinderte auf dem Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals versammelt“ (Die Zeit).

    Blöd, wenn man soviel Kopf hat, dass einem jedes Bauchgefühl verloren gegangen ist.

    Übrigens: Sebastian Turner findet die Kampagne einfach nur falsch.

    Falsch, was ist das? Auch nach dem 50. Mal gucken, bin ich von dem TV-Spot immer noch berührt bis ergriffen – obwohl ich nicht einmal Deutschland bin.

    Kann das falsch sein?
    Euer Jean-Remy

    So cool und dynamisch locker sind sie also, die tollen Macher der DBDDHKP-Kampagne.

    [via Jens Scholz]