Kategorie: Vermischtes

  • Flüssiges Pulver

    Sehr geehrte Qualitätsjournalisten, von Spiegel, Netzzeitung, usw!

    Triaceton-Triperoxid (TATP) ist weder eine Flüssigkeit, noch ein Chemikaliengemisch, sondern eine einzelne chemische Verbindung in Form eines weißen Pulvers. Entgegen Ihrer Berichterstattung genügt es aber durchaus nicht, auf der Bordtoilette kurzerhand „Pinselreiniger“ und „Haarfärbemittel“ zu verrühren. Bei der Reaktion entsteht ja vor allem Wasser und ohne Kühlung je nach dem verwendeten Katalysator vielleicht auch noch das Tränengas Chloraceton. Mit klatschnassem TATP läßt sich wohl kaum eine Explosion herbeiführen.

    Es stimmt zwar, daß man Aceton im Baumarkt kaufen kann. Da muß der Terrorist aber nicht nach „Pinselreiniger“ Ausschau halten, der bekanntlich aus Terpenen besteht, sondern nach, halten Sie sich fest, „Aceton“.

  • On Tour

    Berlin ist eine Reise wert. Schon der Weg gestaltete sich spannend. Statt des von der Mitfahrzentrale angegebenen Treffpunkts, ergab ein erstes Telefonat, man würde sich nicht an der U-Bahn Brudermühlstraße versammeln, sondern in Aubing, oder eigentlich doch lieber in Puchheim. Seine Aussprache des Ortes „Bucheim“ entlarvte den Fahrer sofort als Österreicher, denen gegnüber ich stets milde gestimmt bin. Ich wunderte mich nicht, als mich dreieinhalb Stunden vor Abfahrt die Nachricht erreichte, man sei bereits abfahrbereit. Als ich mich dem roten Mercedes Sprinter näherte, traf ich auf ein sehr nettes und fröhliches junges Paar, das danach trachtete auf eine Open Air Goa-Party zu reisen.

    Daß das Fahrzeug nicht unerheblichen Mengen an Öl verlor, war wohl auf einen gebrauchten Austauschmotor zurückzuführen, der gerade eingesetzt worden war. Am Autobahnkreuz Nürnberg begann der Fahrer erstmals den Rückspiegel zu justieren. Nach sieben Stunden – dem Austauschmotor war auch geschuldet, daß man nicht schneller als 100 Stundenkilometer fahren konnte – erreichten wir wohlbehalten Berlin-Friedrichshain und ich wurde direkt vor der Haustür von Kathleen und Sven abgesetzt.

    Sofort nach der herzlichen Begrüßung wurden lebenserhaltende Maßnahmen (Weg zur Toilette erklären, Internetzugang herstellen) eingeleitet. Nach einem ersten Gedankenaustausch über meinen bevorstehenden Termin wurden Rindersteaks mit Bratkartoffeln gereicht, die gewiß in kommenden Ausgaben des Restaurantführers von einem bekannten Reifenhersteller Erwähnung finden müssen.

    Als der offizielle Teil des nächsten Tages abgeschlossen war, versammelten sich Kathleen, Nikolaus, und ein freundlicher Herr mit Auto und ich im Cafe Ehrenburg, um das Geschehne gemeinsam revue passieren zu lassen. Der anschließende Abend hielt neben einer überaus luxuriösen Variation von Spaghetti Bolognese auch ein fulminantes Trinkgelage bereit. In dessen Verlauf arbeiteten Kathleen und ich glasklar heraus, wie dauerhaft Weltfrieden herbeizuführen wäre. Leider konnten wir uns an wenige Einzelheiten des genialen Plans am Tag darauf nicht mehr ganz genau erinnern. Wir werden das wohl wiederholen müssen. Für den Weltfrieden.

    Ebenfalls in Berlin lebt seit Kurzem Sebastian, einer der Künstler und Softwareentwickler, den ich auf dem Projekt Crash Test Dummy kennenlernen durfte. Mein Weg führte mich also auch zum Prenzlauer Berg, wo ich ebenfalls herzlich aufgenommen wurde und einen kleinen Einführungskurs in ein höchst erstaunliches Multimediawerkzeug namens vvvv erhielt, das ich an anderer Stelle vorstellen werde. Gemeinsam mit einigen freundlichen Herren aus Österreich (schon wieder) erschlossen wir uns das Nachtleben der Bundeshauptstadt. Höhepunkt war ein Techno-Club, der seine Einrichtung aus verschlissenen Sofas unterschiedlichster Epochen der Nachkriegszeit zusammensetzt und dessen Musikangebot sehr konsequent aus minimalistische Darbietungen bestreitet.

    Fortsetzung folgt.

  • Die Verhandlung

    In aller Kürze das Ergebnis der heutigen Verhandlung über den Antrag auf einstweiliger Verfügung gegen den Fellow Passenger:

    Der Fellow Passenger, vertreten durch RA Nikolaus Klein von Wisenberg lehnte die obligatorische Güteverhandlung ab, da nicht zu ersehen war, wie in einer Verfügungssache ein Vergleich sinnvollerweise aussehen sollte.

    Auf die Frage des Richters, ob der Antragsteller den schon bei einer der Verhandlungen obsiegt habe, verwies dieser auf einen Vergleich. Das Gericht gab zu bedenken, daß eingedenk der Vielzahl der angekündigten Verhandlungen, ob der zum Teil hohen Streitwerte ein großes Kostenrisiko für den Antragsteller bestünde. Bei dieser Gelegenheit bemerkte RA Klein von Wisenberg, daß die Stimmung angesichts der notwendigen Anreise nach Berlin nicht sonderlich gut sei und der Streitwert in unserem Fall schon bei 4000 Euro angesetzt werden müsse.
    Das Gericht hat den Rahmen seiner Fürsorgepflicht genutzt, dem Antragsteller zu raten, heute keinen Antrag zu stellen und dadurch ein Versäumnisurteil erreichen. Es legte dem Antragsteller weiterhin nahe, die 14 Tage Widerspruchsfrist zu nutzen, um sich rechtlich beraten zu lassen.

    Der Antragsteller folgte dieser Empfehlung und gab zu Protokoll, er stelle heute keinen Antrag.

  • Treffen in Berlin

    Wie ich heute erfahren habe findet die um 10:30 Uhr am Mittwoch, den 9.8.2006 im Raum III/HG/312 der Wartenbergerstraße 40 in Berlin geplante Verhandlung tatsächlich statt. Sie ist öffentlich, das heißt jeder der Zeit und Lust hat darf zuschauen. Das Gerichtsgebäude liegt an der Haltestelle Anna-Ebermann-Straße der Metrolinien 5 und 17.

    Danach werde ich mich in das Cafe Ehrenburg in der Karl-Marx-Allee 103 (U-Bahn Weberwiese) verfügen, wo ich mich über Gesellschaft freuen würde. Die Interessenten werden gebeten sich per E-Mail oder Kommentar anzukündigen, damit ich gegebenenfalls Reservieren kann.

    [Wichtige Korrektur: Das Gerichtsgebäude ist in der Wartenbergerstraße 40. Dank an Herrn StrausbergBLOGger, der den Irrtum bemerkte!]

  • Das kleine Giggolo-Lexikon

    Wenn Sie bei einem Arztbesuch über Rückenschmerzen klagen, wird der Mediziner nach einer eingehenden Untersuchung alsbald eine Dorsalgie feststellen und Sie an einen Physiotherapeuten überweisen. „Rückenschmerzen“ ins Lateinische zu übersetzen hätten Sie auch selbst geschafft, mögen Sie nun protestieren. Aber versuchen Sie mal, sich selbst eine Fangopackung oder Massage zu verschreiben.

    Auch im horizontalen Gewerbe hat sich eine für den Laien kaum verständliche Fachterminologie entwickelt. Da die Segnungen des Internet auch das älteste Gewerbe der Welt längst ungefragt ins heimische Wohnzimmer tragen, haben wir für Sie die wichtigsten Fachbegriffe zusammengetragen.

    Anwalt, der: Rechtsbrecher, der sich gewissenlos auf die Seite von Verleubnern stellt und die Befindlichkeiten von Callboys ignoriert

    Beschluß, gerichtlicher, der: Justizirrtum, Ergebnis einer Verschwörung; (vgl. Wiederspruch machen)

    Blogg, das: Internetpamphlet zur Verunglimpfung von Callboys

    Callboy: 1. sexuell unerfahrener männlicher Sozialhilfeempfänger 2. selbstverliehener Titel um jungen Mädchen zu imponieren 3. [selbsbezüglich] Sexgott

    dan: Einleitung für eine Folgerung, z. B.: Wenn das so ist, dan …

    Domaine, die: Internetadresse

    ebendfalls: auch, zusätzlich

    Einstweilige Verfügung: mächtiges Rechtsinstrument zur Zensur von Kritikern (vgl. Schreibverbot)

    experimentiririch: offen, neugierig

    Fake, der: Person, die in Internet-Chats Kontakte suchen, sich aber nicht mit jedem treffen wollen

    Frau, verarschende: Mutmaßlich weiblicher Chatpartner, der ein persönliches Treffen ausschlägt (vgl. Fake)

    freiwillig: unter dem Zwang einer angedrohten Klage

    Grafig, die: Abbildung, Foto

    griffig: irgendwie

    Hohenschönhausen: Wallfahrtsort in Berlin

    inersiert: eine unlautere Absicht verfolgend

    kompakt: verzwickt

    mann: Begriff für die Allgemeinheit, z. B. Mann muß immer auf der Hut sein.

    Proweider, der: Anbieter von IT-Dienstleistungen

    Psyschopart, der: Bezeichnung für generische Parteien, in Zivilprozessen, bei denen der Streitwert 5000 Euro übersteigt.

    Rattour, die: Reise mit einem Veloziped

    Rechtsmittel, das: Instrument zur Kostendämpfung

    reduzieren: löschen

    reletiv: sehr, arg, ziemlich

    Schreibverbot, das: Erlass einer Einstweiligen Verfügung

    Urheberrecht, das: Gesetz an das sich jeder halten muß, der nicht dem horizontalen Gewerbe angehört oder dies zumindest vorgibt

    Verbreites, das: Veröffentlichung

    Vergleich, der: monumentaler Sieg vor Gericht

    Verleubner, der: Person, die unliebsame Texte verfasst

    verschmußt: impotent

    vollspämen: es unterlassen, Internetseiten für die Roboter von Suchmaschinen zu sperren

    Wehrbebrange, die: Geschäftszweig, der sich mit dem Verteilen von Prospekten befasst

    Wiederspruch: Richtigstellung, z. B. Wiederspruch machen.

  • Mysteriöse Aktivitäten in Haidhausen (Auflösung)

    Herr MfS hat es im Kommentarwesen zum letzten Beitrag ja bereits verraten. Es handelt sich um ein Kunstevent namens „Crash Test Dummy“. Das etwas sperrige Motto lautet „The New European ‚Self‘ in a Bio-Political Crash Test“. Dabei geht es unter anderem auch um Überwachung. Etwa bei der slowenischen Videoinstallation „The Evolution of Open Control – Civil Counter Reconnaissance“ von Marko Peljhan. Auf den sechs Flachbildschirmen einer futuristisch aussehenden schwarzen Konsole flimmern verschiedene Luftaufnahmen. Unter anderem eine, die live den Bordeauxplatz zeigt, aufgenommen von einer fernsteuerbaren Web-Kamera die an einem kleinen Fesselballon hängt.


    Das Kontrollzentrum der Luftüberwachung ist noch nicht in Betrieb.

    Im zweiten Kuppelzelt läuft ein sehr ambitioniertes Cyberspace-Projekt der österreichischen Künstlergruppe Time’s Up. Der Besucher wird zunächst mit Sensoren ausgestattet, die Herzschlag und Atmung per Funk übertragen. Danach klettert er in eine drei Meter große Kugel aus Kunststoff. Diese Kugel ist zugleich eine Art riesiger Trackball und Projektionsfläche für vier Video-Beamer. Aus dem Inneren erlebt der Besucher eine künstliche Welt in der er für zehn Minuten frei herumlaufen kann. Recht viel länger ist auch kaum zu schaffen, denn die schwere Kugel zu drehen erfordert doch einige Anstrengung und es ist deutlich wärmer als draußen. Nach fünfzehn Minuten – man hatte für den Probelauf keine Zeitbeschränkung eingestellt– war ich triefend nass und am Ende meiner Kräfte. Es hat sich aber wirklich gelohnt.


    EKG-Elektroden, die meinen Herzschlag im Cyberspace überwachten.

    Der 15 Meter breite Quader auf der Wiese ist eine Videoinstallation von Du Zhenjun, bei der die Zuschauer über Bewegungsmelder gesteuert in virtuelle Autounfälle verwickelt werden. Leider gelang es mir noch nicht die Installation in Betrieb zu sehen.

    Auf der anderen Wiese steht die Bühne für ein Tanztheater mit dem Namen „Crash“ von Marguerite Donlon und Helena Waldmann. Es erzählt die Eindrücke eines Einwanderers aus Mexico der zum ersten mal die USA erlebt. Dabei spielt Sport und Wettkampf offenbar eine tragende Rolle. Zumindest erweckten die Proben diesen Eindruck.

    Weitere recht anschauliche Impressionen aus dem Vorfeld dieses Events finden Sie auch bei Rettet das Mittagessen von Sebastian Dickhaut, der sich ordentlich für die Pressekonferenz akreditiert hatte. Offizelle Informationen finden Sie natürlich auch auf dem eigens dafür eingerichteten Crash Test Dummy Blog.

  • Mysteriöse Aktivitäten in Haidhausen


    Abhöranlagen auf dem Bordeauxplatz?

    Seit Sonntag sind auf dem Bordeauxplatz im Münchner Stadtteil Haidhausen höchst ungewöhnliche Aktivitäten zu beobachten. Mal bringt ein Tieflader der acht mannshohe Holzkisten, bald entlädt ein Lastwagen zahlreiche Metallrohre. Immer wieder tauchen Kleintransporter und PKW mit Kennzeichen aus unterschiedlichen Ländern auf. Keines der Fahzeuge läßt darauf schließen, was hinter der Sache steckt. Wenn überhaupt Beschriftungen auf den Fahzeugen zu sehen sind, handelt es sich um Unzugsfirmen und Autovermietungen.

    Der Platz, auf dem sich sonst hauptsächlich reichlich desolate Drogenkonsumenten tummeln, wird nun rund um die Uhr von schwarz gekleideten Männern bewacht. Der drahtlose Netzwerkverkehr hat stark zugenommen. Hinter einem Fenster der Wörthstraße 24 steht beinahe unauffällig eine Funkantenne. Neben dem Brunnen auf dem Platz entstehen halbkugelförmige, weiße Zelte, die stark an jene erinnern, welche die amerikanische National Security Agency (NSA) in Bad Aiblig aufgebaut hat.

    In die Zelte werden massenweise Computer und Monitore geschleppt. Zwischendurch werden eine Reihe von Gasflaschen angelieftert. Hauptsächlich Pressluft, aber auch Helium. Aus den großen Holzkisten werden grau schimmernde Kugelsegmente aus Kunststoff in eines der Zelte gehievt.Auf der Wiese steht seit heute ein etwa 15 Meter langer Quader mit grauer Kunststoffbespannung.

    Auf das Geschehen angesprochen, geben die Arbeiter widersprüchliche Auskünfte. Einer spricht vage von einer Umweltmeßstation. Andere zucken mit den Schultern und erklären sie würden nur die Zelte aufbauen. Man merkt deutlich, daß niemand gerne darüber spricht.

    Durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver gelang es einen Blick in das Innere eines der Zelte zu werfen:


    Welchem Zweck mag diese Apparatur dienen?

    Eine Aufnahme aus dem inneren des anderen Zeltes ist bislang noch nicht gelungen. Wir werden aber weiter berichten und hoffen in Kürze weiteres Bildmaterial zu erhalten.

  • Torsten R. jetzt noch besser

    Auf besonderen Wunsch unseres Webhosters, der 1&1 Internet AG, haben wir unseren Bericht über Torsten R. erheblich verbessert. Die größten Vorteile auf einen Blick:

    • Torsten R. sieht jetzt noch besser aus
    • Torsten R. ist noch erwachsener geworden
    • Der Titel ist viel positiver
  • Das King-Magazin

    Die Piranha Media GmbH aus München schreibt die Medienzeitschrift „King-Magazin“, die einmal monatlich erscheint. Sie liegt kostenlos in Filialen des Junk-Food-Fabrikanten Burger King aus.

    Weil man in der Redaktion des „King-Magazin“ nicht so genau weiß, wo vorne und hinten ist, hat zumindest die Juni-Ausgabe anstelle einer Rückseite eine zweite mit der ersten identische Titelseite. Die Mittelseite bildet den Höhepunkt des janusköpfigen Blattes, wo eine ganzseitige Anzeige von Burger-King zweimal nebeneinander gedruckt ist. Einmal normal, das zweite mal auf dem Kopf stehend, wie der Rest des Heftes dann auch weitergeht. Man weiß also auch nicht wo oben und unten ist.

    Titelthema ist der Film Date Movie, offenbar ein Meilenstein der US-Filmgeschichte, bescheinigt das „King-Magazin“ dem Werk doch, „der neue Maßstab in Sachen Filmparodie“ zu sein.

    Vorne im Heft, also dem Vorne, wo auch auf Seite 3 das Inhaltsverzeichnis steht, gibt es 2,6 Seiten „King News“. King News ist das Piranha-Wort für redaktionell gemachte Reklame. Das Glanzlicht ist zweifelsohne die Meldung, daß man sich mit dem „Windows Live Messenger“ tippenderweise über das Internet unterhalten kann. Besonders Urlaubsbekannschaften soll dieses „Wunder der modernen Technik“ zupaß kommen, die sich früher nur mit Telefonen ausgerüstet, nach dem Urlaub meist aus den Augen verloren haben.

    Über die neuesten Ergüsse der Musikindustrie informiert „King-Magazin“ in der Rubrik „King Music“. „Ich wollte echter werden“, wird etwa Christina Milian zitiert. Mit dem üblichen Kauderwelsch von PR-Agenturen geht es weiter:

    Nun wärmt sie uns mit ihrer dritten Platte „So Amazin’“, im Spätsommer dann läßt sie uns in Wes Cravens Horrorstreifen „Pulse“ das Blut wieder gefrieren.

    Interessante Passagen finden sich auch in den Filmvorstellungen („King Movie“). So folgert der Autor, das Drehbuch von Alibi müsse ein herausragendes sein, weil nur auf diese Weise eine Billigproduktion zu einer Starbesetzung kommt. Die Hauptfiguren sind übrigens mit Steve Coogan, Rebecca Romijn und James Brolin besetzt. Als Fazit kalauert der Schreiber, „wer diesen Film verpasst, sollte ein gutes Alibi haben“. Wer den Film gesehen hat, durfte feststellen, daß die im „King-Magazin“ gepriesene Handlung vor allem reichlich verworren ist, die Figuren hölzern wirken und der Rhytmus des Films mehr als holprig ist. Das steht aber nicht im „King-Magazin“, sondern bei filmstarts.de.

    Die Rubrik „King Sport“ kommt mit nur einem einseitigen Artikel aus. Der kommentiert Fußballschuhe des Sportartikelherstellers Puma. Zehn verschiedene Modelle von 1949 bis heute sind auf der Seite zu sehen. Ein Drittel des „Ausflugs in das Puma-Fußballarchiv“ ist freilich dem neuesten Modell gewidmet, daß sich weniger im Archiv befinden dürfte, sondern für 165 Euro auf dem Markt erhältlich ist und im Heft mit zwei ganzseitigen Anzeigen beworben wird.

    Mit „City Live“ stellt das „King-Magazin“ einen weiteren Aufguß des 1990 beliebten Spiels „Sim City“ vor, in dem der Spieler sich als Amateurbürgermeister versuchen kann. Freilich darf in der Juni-Ausgabe auch ein Remake des mitte der 90er verbreiteten Spiels „Fußball-Manager“ nicht fehlen. Heute heißt es „Young Stars“. Die halbseitige Anzeige ist der Einfachheit halber gleich auf der selben Seite untergebracht, wie der Artikel.

    Bei der Mehrzahl der redaktionellen Beiträge läßt sich die Redaktion offensichtlich überhaupt gerne von der Anzeigenabzeilung inspirieren. Zumindest sind die in den Anzeigen beworbenen Produkte überwiegend identisch mit denen, die in den Artikeln durchwegs lobhudelnd gewürdigt werden.

    Das „King-Magazin“ ist also weniger ein Presseerzeugnis, als ein ziemlich fader Werbeprospekt. Wie das Blatt unter die Top Ten des Best Of Corporate Publishing 2004 geraten konnte, ist schwer nachvollziehbar.

  • Anschlag auf Olympiaturm vereitelt

    Eine Gruppe internationaler Terroristen hatte per Internet-Chat den Plan gefasst den Münchner Olympiaturm zum Einsturz zu bringen. Die herabstürzenden Trümmer sollten im Olympiasee eine Flutwelle auslösen, mit dem Ziel die Schwimmhalle zu überschwemmen.

    Experten bezweifeln, daß der Plan so hätte funktionieren können. Der Fernsehturm sei einfach zu weit vom See entfernt, zudem wäre das Hallenbad wasserfest konstruiert worden.

    Das Unglück konnte durch beherztes Eingreifen eines weiteren Internetnutzers verhindert werden, der vermochte, die Terroristen trickreich von Ihrem teuflischen Plan abzubringen. Ein Protokoll des Chats zeigt, wie München gerettet wurde:

    osama1957: der turm ist echt voll häslich!
    RAF2006: stimmt, am besten wek damit!!!!!!
    osama1957: flugzeuge?
    RAF2006: *rofl* ne, hatten wir schon.
    osama1957: ich könnte auhc die heilige abrissbirne aus den keler holen…
    RAF2006: schon, abre die kräne sind alle zu nidrig.
    osama1957: stimmt, vielleicht die chinaböller von letzem silvester, ich hab noch welche übrig, weil wir das nicht feiern.
    RAF2006: cool! die legen wir neben den trum zünden sie an und rennen dann schnell weg.
    osama1957: genau, vieleicht können wir dann im olympiasee baden, ist ja so heis.
    RAF2006: auja! ich nehm ne badehsoe mit.
    paxxx: so schlimm ist der turm doch gar nicht, jungs.
    RAF2006: stimmt eigntlich.
    osama1957: hmja, ich hab gehört da ist oben ein drehimbiss drin. da dreht sich der gantze laden um den döner, statt umgekehrt. das ist schon schrill.
    RAF2006: hihi!
    RAF2006: dann gehenwir eben gleich baden.
    osama1957: ok. ich weis eh nicht, wo ich die kacher hingeräumt habe.