Satirikersterben

Herrschaftzeiten, Herr Gernhardt!

Jetzt mussten außgerechnet auch Sie noch den Löffel abgeben. Sie, der Sie einer der begabtesten Satiriker waren. Zudem erfolgreich als Maler und Dichter. Nicht nur die Filme und Bücher von Otto Waalkes haben Sie geschrieben, sondern auch das entgültige Satiremagazin „Titanic“ und davor „Pardon“ mitbegründet.

Nun sind sie im Alter von 68 Jahren am 30. Juni 2006 nach schwerer Krankheit in Frankfurt gestorben, nachdem Sie vor wenigen Wochen noch einen der wenigen einleuchtenden Kommentare zu den dänischen Mohammed-Karikaturen geäußert haben.
Chlodwig Poth und Friedrich Karl Waechter haben Sie nur knapp überlebt, Kurt Tucholsky, Bert Brecht und Erich Kästner sind schon längst Geschichte. Wo soll das nur hinführen?

Ratlos

Ihre tief betroffenen Leser vom Fellow Passenger

Kommentare

5 Antworten zu „Satirikersterben“

  1. Avatar von viktorhaase

    es ist eine schande. draußen wehen die fahnen wie nix gutes und drinnen geht einer, der eine schwer zu schließende lücke hinterläßt. merkwürdig, dieses deutschland derzeit.

  2. Avatar von kvk
    kvk

    die oder ist der styx.

  3. Avatar von kvk
    kvk

    oder die main ist die styx. für seine seele hoffe ich, ein irgendjemand legte ihm eine mark unter der zunge. leider war schon der alte charon ein lausiger kapitalist. das einzige was ihn von den zeitgenossischen vorstandschefs und ähnlichem gesindel unterscheidet, ist seine unbestechlichkeit.

    auf die ewige wiederkehr des spitzbubentums.

  4. Avatar von Rationalstürmer

    Haben Sie sein Abschiedsgedicht in der Süddeutschen gelesen? Man mag nur den Hut ziehen vor diesem Mann und seinen Worten.

  5. Avatar von Fellow Passenger

    Ja, verehrter Herr Viktorhaase, sogar noch merkwürdiger als sonst, kommt es mir vor. Selbst Herrn von Stuckrad-usw. kam das in seinem autobiographischen Nachruf merkwürdig vor. Und der merkt ja sonst kaum was.

    Lieber hätte ich Herrn Gernhards Abschiedsgedicht in der SZ gelesen, mein lieber Herr Rationalstürmer. Leider liegt mir die betreffende Ausgabe nicht vor.

    Mit den Flüssen, insbesondere deren Artikeln und den Städten namens Frankfurt ist es eine etwas verzinkte Sache, bester Mister Kubelick. Der Main entwickelt sich aber offenbar tatsächlich zum Hades der neuen Frankfurter Schule.

Schreibe einen Kommentar zu Fellow Passenger Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert