„Kein Plural“, heißt es lapidar im Wörterbuch. Den bräuchte man aber, wollte man jemandem erklären, welche von ihnen an einer Wand hängt. Eigentlich ging es nur darum eine abfällige Bemerkung über völlig nutzlose Orakel abzusondern. Zum Beispiel eines, daß dem glücklosen Abenteurer immer wieder den folgenden wenig hilfreichen Hinweis oder vielmehr Nichthinweis entgegenplappert:
Poor wanderer, don’t give up. Your goals are close, rewards are great. (Venus von Urbino in Zork Nemesis)
In diesem Fall ist das Orakel eine Venus und zwar die von Urbino, die Herr Tizian einst malte. Bekannter ist ein Venusbildnis von Botticelli. Es gibt von ihr aber so viele weitere wie Kieselsteine in der Isar. Eine kreist sogar am Firmament. Umso weniger begreiflich, daß kein Plural für die Schaumgeborenen vorgesehen ist. Venuse hört sich nun wirklich albern an und selbst wenn es zwischen Venus und Venen einen Zusammenhang gäbe, wäre dies als Plural reichlich irreführend.
Bei Aphrodite, ihrem griechischen Namen, sieht es nicht gerade besser aus. Auch wenn Aphroditae trefflich klänge, kann der lateinische Plural kaum dem griechischen Begriff angemessen sein. Vielleicht ist der Singular ihrer Göttlichkeit geschuldet, wogegen allerdings ihr polytheistischer Hintergrund spricht.
Wieder irrt also das Orakel. Das Ziel ist nicht in Sicht und belohnen würde es einem ja sowieso niemand. Vermutlich nicht einmal danken. Mögen die Orakel also künftig so konsultiert werden, als wären sie alle eine Venus. Für freundliche Worte ohne praktischen Nutzen und ihren dekorativen Anblick.
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