Darwins Alptraum ist ein Film über Kapitalismus. In den 60er Jahren setzt jemand einige Nilbarsche im Viktoriasee aus. Der Raubfisch frisst alle anderen Fische auf und vermehrt sich so rasant, daß Tansania nun täglich 500 Tonnen Fischfilet nach Europa exportiert. Dabei wird das Land von einer Hungersnot nach der anderen heimgesucht. Reis gibt es nur, wenn es genug regnet und der Fisch bleibt den Exporteuren vorbehalten.
In verwackelten Bildern zeigt Regisseur Hubert Sauper die Beteiligten. Dabei verzichtet er völlig auf eigene Erklärungen. Selbst die Fragen, die er den gezeigten Personen stellt, sind kaum zu hören. So erzählen uns eben die Einheimischen, wie Kapitalismus aus ihrer Sicht funktioniert. Sie dürfen arbeiten und verhungern, um uns ihre Rohstoffe zu erschließen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, liefern wir ihnen die Waffen, die nötig sind, um die Bürgerkriege am Laufen zu halten.
Der Film erzählt also nichts neues. So sagt Sauper über seinen Film denn auch, „Darwin’s Nightmare könnte ich in Sierra Leone erzählen, nur wäre der Fisch ein Diamant, in Honduras eine Banane, und in Angola, Nigeria oder Irak, schwarzes Öl.“
Das Elend in Bildern vorgeführt zu bekommen, ist allerdings beklemmend.
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