Während der geschätzte Kollege Herr Burnster im vorweihnachtlichen Berlin mit Humus und Schwamm, was nicht besonders nahrhaft klingt, darben muß, wird der Münchner Christkindelmarktbesucher an der Münchner Freiheit mit „Heißem Bischof“ und „Sizilianischer Bratwurst“ bei Laune gehalten.
Freilich ist die Wurst in Wahrheit von fränkischer oder thüringer Herkunft, besticht aber durch hohe Qualität und vorzügliches Aroma. Zudem ist sie mit Kräutersenf nappiert, dessen Gewürzkomposition ihr zumindest den Nimbus des Sizilianischen verleiht.
Der heiße Bischof ist ein „Glühwein der Extraklasse“, wie der Anbieter ohne Bescheidenheit wirbt, der Wahrheit aber damit durchaus nahe kommt. Von Geschmack und Rauschwirkung abgesehen bereitet aber natürlich der Name besondere Freude. Ein geistiges Getränk, das an einen Geistlichen erinnert, der erregt seinen Ministranten nachstellt, erzeugt ein gerüttelt Maß an vorweihnachtlichem Frohsinn.
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