In einem Artikel über Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Verlagsgruppe Axel Springer, schrieb Klaus Boldt im Manager Magazin:
Der Autor erklärt stimmungsvoll, daß es keine Niederlage sei, zu verlieren. Kühn erklärt er ganz nach Managerart das Scheitern zum Sieg.
Methaphorisch vergleicht er Zweifel mit einer befestigten Trennlinie zwischen Grundstücken. In Boldts Text wird Döpfners Seele in einzelne Besitztümer aufgeteilt. Der Autor zeigt, wie die gescheiterte Übernahme von Pro7Sat1 en passant Parzellen von Döpfners Innerstem verzehrt, gleichsam zur feindlichen Übernahme gerät.
Eine besondere Bedeutung kommt dem „Etwas“ zu. Wie ein gespenstisches Säugetier hatte es „etwas mitgenommen“. Dabei unterstreicht Herr Boldt den Zwiespalt des Springer-Chefs dadurch, indem er zwei Etwase in die Geschichte einfließen lässt. Das Etwas nimmt nicht sich selbst mit, sondern ein anderes metaphysisches Etwas, daß Döpfners Seele entstammt, ihr aber dennoch nicht mehr angehört, sondern durch den Zaun abgegrenzt ist.
Durch den fast völligen Verzicht auf Adjektive erhält der Text den Nimbus einer Nachricht, obwohl er praktisch ohne Informationsgehalt auskommt.
Im Kontext einer Fachzeitschrift für Führungspersönlichkeiten zeigt die Freiheit von Inhalt und Aussage selbstironisch, daß Management heute im Wesentlichen die Umwälzung von heißer Luft bedeutet und man als Zeitschrift sogar lauwarme Darmwinde verkaufen kann, wenn man sich nur an die richtige Zielgruppe wendet.
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