15:03 Uhr: Filmlager, Filmmuseum, MaxX, Rio war die Reihenfolge, die ich mir zurechtgelegt hatte, damit ich jeden Ort nur einmal anfahren muß. Gerade als ich das Filmmuseum beliefert hatte, und den dort abgeholten Film ins MaxX bringen wollte, um dort einen Film fürs Rio einzusammeln, das noch die anderen drei bekommen sollte, die bereits im Auto waren, klingelte das Diensttelefon. Sofort müsse ich alles stehen und liegen lassen und einen Film aus dem MaxX und zwei weitere aus dem Lager holen und sie zum Bayerischen Rundfunk bringen. Dort sollen jeweils die erste und dritte Rolle auf Video überspielt werden und müssen um 18:30 wieder abgeholt werden, weil sie am nächsten Tag wieder gezeigt werden sollen.
Im MaxX war der Film zunächst nicht zu finden. Es stellte sich schließlich heraus, daß er noch nicht abgebaut war, weil er ja auch eigentlich nicht zu Disposition stand. Nicht abgebaut bedeutet in diesem Fall ein Problem. Bei älteren Kinos wird jede Rolle einzeln gezeigt. Immer wenn ein Akt zuende ist, wird ein zweiter Projektor angeworfen, auf dem die nächste Rolle eingelegt ist. Damit der Vorführer weiß, wann er überblenden muß, sind oben rechts im Bild diese Kringel zu sehen. Rede Rolle muß nach dem sie durchgelaufen ist, wieder zurückgespult werden. In neueren Kinos arbeitet man anders. Der komplette Film wird auf einen Ring gespult. Die einzelnen Akte werden samt Trailer und Werbung aneinander geklebt. Dieses Monstrum wird für die Vorstellung auf einen Metallteller gelegt und der Ring in der Mitte entfernt. Der Film wird von innen nach aussen abgewickelt und hinter dem Projektor wieder auf einen Ring gewickelt. Damit braucht der Film nicht mehr zurückgespult zu werden und der Vorführer muß sich wärend der ganzen Vorstellung nicht weiter darum kümmern. Eine patente Sache. Blöd ist es nur, wenn plötzlich ein Fahrer auftaucht, und sagt, daß er den Film mitnehmen muß. Dann muß der Film nämlich wieder zerlegt und jeder Akt auf seine Rolle gespult werden. Drei Kilometer Film umzuspulen braucht seine Zeit.
Ich fuhr inzwischen ins Filmlager, um schon mal die anderen beiden Filme zu holen. Durch den einsetzenden Platzregen war die Fahrt etwas mühsam. Gegen 16 Uhr lud ich den Film vom MaxX ein und steuerte in Richtung Freimann zum BR. Als ich gegen 16:45 dort eintraf, beschied man mir, daß heute keine Filme mehr umkopiert werden könnten. Nach einigem hin und her, sollte ich erst alle Filme wieder mitnehmen, dann einen Film dort lassen, dann zwei und schließlich doch alle drei. Auch gut.
Schließlich fuhr ich über das Rio wieder ins Lager und war für heute fertig.