Kategorie: Misswirtschaft und Politiktheater

  • Sichtschutz

    Sehen Sie, verehrte Constantin Film AG,

    neulich kaufte ich eine Video-DVD aus Ihrem Hause. Ich hatte den Film Wer früher stirbt ist länger tot bereits im schönen Filmtheater Casino am Odeonsplatz zu München genossen und war uneingeschränkt begeistert. Flugs habe ich einige gute Freunde eingeladen und einen Videoprojektor nebst Leinwand besorgt, um diesen gelungenen Film nochmals zu betrachten, den ich für den vorläufigen Höhepunkt deutscher Filmkunst halte.

    Niemals werde ich die Blamage vergessen die mir zuteil wurde als ich die soeben aus ihrer Folienverpackung befreite DVD in das Abspielgerät einlegte. Denn es gab nichts als ein paar grüner Klötze auf der Leinwand zu sehen. Ich erspare mir an dieser Stelle zu schildern, welche zahlreichen Versuche die technischen Gegebenheiten zu ändern ebenfalls erfolglos blieben.

    Tags darauf ließ ich die DVD umtauschen und mußte feststellen, daß auch der Ersatz nicht funktionierte. Freundlicherweise nahm der Händler das Objekt ohne Umschweife zurück und erstattete den vollen Kaufpreis in bar.

    Dieses ausgesprochen unerfreuliche Erlebnis hatte ich bereits verdrängt, als ich gestern aus einer gut sortierten Videothek Das Parfum auszuleihen beliebte. Sie ahnen es bereits: Der Film ließ sich nicht abspielen. Ich gab ihn mit einem entsprechenden Vermerk zurück und selbstverständlich berrechnete mein Videothekar keine Gebühren dafür.

    Weil es mir schwer fiel mir vorzustellen, daß die Constantin Film Aktiengesellschaft schlicht zu blöde ist, funktionierende Video-DVDs herzustellen habe ich die Sache näher untersucht.

    Das Ergebnis: Die genannten DVDs sind mit einem „Kopierschutz“ versehrt versehen der sich DVD-Movie-Protect nennt und von der X-Protect GmbH aus München stammt. Der Defekt ist offensichtlich ihrerseits gewollt und in voller Absicht herbeigeführt.

    Sie werden sicher verstehen, daß es mir schlicht zu mühsam ist, jede DVD zu kaufen, auszuprobieren und gegebenenfalls wieder zurückzugeben, ehe ich sie ansehen kann.

    Mithin wollen Sie freundlicherweise zur Kenntnis nehmen, daß ich an Ihren Home-Entertainment-Produkten nicht länger interessiert bin.

  • Spirituelle Gleichberechtigung

    Der Koordinierungsrat der Muslime (KRM) will laut Spiegel 16/2007 auf der Islamkonferenz „einen verbindlichen Fahrplan festlegen“, wie „möglichst schnell eine rechtliche Gleichstellung des Islam“ mit anderen Religionen in Deutschland erreicht werden könnte.

    Verständlich. The Fellow Passenger, das führende Fachblatt für Religionsfreiheit, hat deshalb folgende erste Schritte erarbeitet:

    • Aus öffentlichen Räumen, wie Schulen und Gerichtssälen werden die Kruzifixe entfernt. Urteile sollen ja nicht in Gottes Namen, sondern im Namen des Volkes ergehen.
    • Religionsunterricht in Schulen entfällt künftig zugunsten gemeinsamer Ethik-Stunden. Glaube ist schließlich Privatsache.
    • Die christlichen Kirchen müssen sich künftig selbst um das Inkasso ihrer Mitgliedsbeiträge bemühen. Die Kirchensteuer wird ersatzlos gestrichen. Deutschland ist kein Gottes- sondern ein Rechtsstaat.
    • Das Grundgesetz ist in Zukunft auch für Religionsgemeinschaften verbindlich. Die Pflicht zur Monogamie entfällt, weil sie mit dem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ohnehin noch nie zu vereinbaren war.
    • Politische Parteien, die gezielt eine einzelne Religion fördern, werden nicht mehr zu Wahlen zugelassen.

    Mit fester Entschlossenheit und etwas Glück, wird sich dieser Ansatz in wenigen hundert Jahren umsetzen lassen. Vielleicht sogar in Bayern.

  • Europäische Demokratische Republik i. G.

    Demokratie ist sehr angenehm aber auch wenig effektiv. Volkswirtschaftlicher Erfolg braucht keine Demokratie, wie die Beispiele Dubai und China zeigen. Es ist demnach kein Wunder, daß auch in Europa ein Bedürfnis entsteht, die Demokratie abzuschaffen, oder zumindest stark einzuschränken.

    Während wohl kaum jemand auf die Idee käme nach China auszuwandern erscheint Dubai durchaus attraktiv. Das liegt vermutlich daran, daß Scheich Muhammad bin Raschid ein intelligenter reicher Mann aus gutem Hause ist, der es überhaupt nicht nötig hat Machtphantasien zu entwickeln oder dogmatisch Ideologien zu vertreten. Korruption ist in so einer Konstellation ohnehin völlig undenkbar.

    China ist da mehr wie Deutschland. Egal ob es sich Zentralkomitee oder Bundestag nennt, sind dort Leute versammelt, die gerne etwas besseres wären. Proleten, die vor allem um ihre Karriere kämpfen, können naturgemäß keine freien Entscheidungen treffen. Wer selbst nichts darstellt, klammert sich an Ideologien.

    Was eignet sich besser als Ideologie, als das was man schon lange kennt? Nichts. Also will unsere Zonen-Angie am Liebsten ihre DDR zurück. Als EU-Ratspräsidentin natürlich nicht nur für den deutschen Osten, sondern für ganz Europa. Der Schießbefehl von der Berliner Mauer steht schon in der EU-Verfassung, die jetzt aber nicht mehr so genannt werden soll, sondern „nur“ noch umgesetzt. Gegen den Widerstand des tschechischen Regierungschefs, gegen den Widerstand der Bevölkerung und gegen jede Vernunft.

  • Angst 2.0

    Die Schrecken, die die mediale Windmaschine uns Tag für Tag um die Ohren bläst verlieren an Haltbarkeit. So mag zwar die angekündigte Klimakatastrophe kommen und den Planeten erwärmen, nicht aber so recht die Gemüter zu erhitzen. Für ein paar Verbrauchertips zum Energiesparen wie man sie vor 20 Jahren schon in Schulaufgaben im Fach Deutsch zu erörtern pflegte mag es reichen. So richtige Angst will da offenbar nicht mehr aufkommen.

    Zudem nimmt die Kriminalität in Deutschland seit zehn Jahren kontinuierlich ab. Das ist besonders bemerkenswert, weil gleichzeitig immer neue Gesetze erlassen werden, die zuvor nicht weiter beachtete Gegebenheiten zu kriminellen Handlungen machen.

    Niemand hat während des Sicherheitsgipfels in München Trambahnen gekapert um sie in die beiden Türme der Frauenkirche zu steuern und diese zum Einsturz zu bringen. Es bestehen durchaus Zweifel, ob dies nur darauf zurückzuführen ist, daß der Betrieb der betreffenden Linien zu dieser Zeit eingestellt worden war.

    Bombenanschläge: Fehlanzeige. Attentäter schaffen es heute ja nicht einmal, funktionsfähige Bomben herzustellen (wahrscheinlich weil sie sich die Anleitungen dazu aus dem Internet suchen müssen). Zwar könnte man angesichts der öffentlichen Diskussion annehmen, Deutschland läge am Gazastreifen. Tatsächlich passiert ist in den letzten elf Jahren nichts in dieser Richtung. Auch kann ja von Terrorismus nicht die Rede sein, wenn Libyen amerikanische Soldaten aus ihrer bevorzugten Diskothek bombt. Terrorismus gab es in Deutschland das letzte Mal zu Zeiten der RAF.

    Der neueste Streich ist das Postulat einer gestiegenen abstrakten Gefährdung mit der die Innenminister von Bund und Ländern die Angst zu pflegen suchen. Man muß dieser Verlautbarung eine gewisse zynische Eleganz zusprechen, denn der Angst vor dem Ungewissen wohnt bekanntlich der größte Schrecken inne. Dabei ist die Aussage völlig unverbindlich. Denn ob die gestiegene abstrakte Gefährdung vielleicht eher ein Dysphemismus für eine Putativgefahr ist kann dahingestellt bleiben. Passiert nichts, liegt es an den ergriffenen Gegenmaßnahmen. Anderenfalls hatte man recht.

    Vor allem lenkt es von einer ganz anderen, konkreten Gefahr ab. Nämlich der, daß die Rechnung der Terroristen vom 11. September aufgeht und die westliche Welt sich hysterisch vor Angst selbst in den Niedergang manövriert. Viele Segnungen der Aufklärung haben wir Al Quaida bereits geopfert. Es wäre höchste Zeit nach über fünf Jahren endlich wieder zur Besinnung zu kommen. Deutschland muß seine Freiheit nicht am Hindukusch verteidigen, sondern zuhause. Gegen Armut und Bildungsnotstand gilt es sich zu engagieren. Nicht Terroristen, sondern Korruption in der Politik, Zerstörung der Umwelt und überbordende Bürokratie bedrohen unsere Gesellschaft.

  • Insektengift ist giftig

    Amerikanische Französische Wissenschaftler haben herausgefunden, daß Insektengift auch dann giftig ist, wenn es durch Genmanipulation in Mais eingebaut wird. In Laborversuchen erlitten mit diesem Mais gefütterte Ratten Leber- und Nierenschäden.

    Sicher ist es gar kein Problem, daß Monsanto seinen giftigen Mais MON836 fröhlich in die Welt verkauft. Schließlich ist der ja nur als Tierfutter gedacht. Bis eine Studie entdeckt, daß Schnitzel zu Niereninsuffizienz und Leberzirrhose führt wird es ja sicher noch fünf Jahre dauern. Weitere fünf Jahre braucht es dann, um einen Zusammenhang zum Tierfutter herzustellen. Monsanto wird das wohl nicht weiter stören, denn bis dahin sind die Patente für MON836 sicher längst abgelaufen.

    Monsanto hat übrigens schon in einer frühen Phase des Kriegs der USA gegen Irak durchsetzen können, daß dort die Bauern ausschließlich Saatgut mit US-Patenten sähen dürfen. Samen aus der letzten Ernte zu verwenden wird als Verletzung des Patentrechts betrachtet (vgl. Artikel von Brigitte Zarzer auf Telepolis).

    Wenn künftig Obst und Gemüse für Menschen auch von Monsanto entwickelt werden, braucht man es vor dem Essen wenigstens nicht mehr zu waschen, denn das Gift ist ein genetisch bedingter Teil davon. Das spart sicher eine Menge Wasser und die Rentenkassen werden auch entlastet.

  • Australische Killerbirne erreicht Deutschland

    Wenn man sich mal einen Tag lang an den Füßen aufhängt und kopfüber hängend über die Welt nachdenkt, mag einem schon der ein oder andere etwas sonderbare Gedanke in den hochroten Schädel dringen. So muß es wohl auch mit den Australiern sein, die ja praktisch ihr ganzes Leben in diesem Zustand verharren. So nimmt es denn nicht wunder, wenn in Australien beschlossen wird, künftig die Glühbirne zu verbieten. Das mag eine eindrucksvolle Demonstration der uneingeschränkten Macht eines totalitären Herrschers sein. Als solcher ist man immer mal wieder versucht, klarzustellen, daß es nur deswegen von oben nach unten regnet, weil man es so angeordnet hat.

    Australien aber, ist ja eine Demokratie. Und in einer Demokratie geschieht nichts ohne Grund. Besser gesagt, es geschieht nichts ohne Begründung. So soll denn der Australier das fahl-kühle Flackerlicht einer Leuchtstoffröhre ertragen, weil es der Umwelt zugute käme. Es liegt nahe, ja leuchtet sogar unmittelbar ein, daß die 20 Millionen Australier jene 209 Megawattstunden Strom die sie im Jahr produzieren vor allem durch Glühbirnen verheizen.

    Australien aus dem Weltraum bei nacht
    Foto: NASA’s Earth Observatory

    Den Bürgen die Schuld für die kommende Klimakatastrophe in die Schuhe zu schieben ist äußerst elegant. So ist das leidige Thema vom Tisch und die Politik kann sich endlich wieder um wichtigere Dinge kümmern. Gibt es in Australien eigentlich schon ein hochkomplexes Pfandsystem für Lebensmittelverpackungen?

    Es ist ja keine Idee zu blöde, als daß nicht gleich in Deutschland einer daherkäme um sie nachzumachen. Natürlich bildet Dosenpfandextremist Jürgen Trittin die Speerspitze und weiß das Volk auf seiner Seite, das sich gerne schuldig fühlt und außer Selbstgeißelung nichts mehr genießt als sich bevormunden zu lassen. Laut einer Umfrage des „Spiegel“ halten 78 Prozent der Deutschen es für eine gute Idee, Glühbirnen zu verbieten. Die Scheinwerfer ihrer immer schwereren Autos sollen aber bitte trotzdem auch bei Tag eingeschaltet werden. Begeistert wäre das Volk wahrscheinlich, würde man die Lichtschalter der Republik in eine staatliche Schaltzentrale verlegen, in der man uns dann nach belieben die Lichter ausdreht. Wenn die Videokamera einen erwischt, wie man einen Apfelbutzen auf die Straße wirft, wird – zack – abends kurzerhand das Licht eine Stunde früher ausgeschaltet, um den Umweltsünder zur Räson zu bringen.

    Vielleicht sollte man Aluminiumfolie gleich mit verbieten. Eine handelsübliche Rolle erfordert zur Gewinnung des Leichtmetalls immerhin viereinhalb Kilowattstunden elektrischer Energie. Das ist so viel wie eine 60-Watt-Glühbirne in 70 Stunden verbraucht.

  • 25 Millionen Euro für eine Idee gegen Kohlendioxid

    Richard Branson, unter anderem Chef der britischen Fluglinie Virgin Atlantic Airlines hat 25 Millionen Euro als Preis ausgelobt für die beste Idee, wie man eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid aus der Lufthülle der Erde entfernen könnte, die unter anderem durch sein Unternehmen erst dorthin gelangt sind.

    Die Klimaexperten des Fellow Passenger haben in einer aufwendigen Computersimulation herausgefunden, daß einfaches Zuwarten genügt, um die ehrgeizige Zielvorgabe zu erfüllen. Durch die bevorstehende Klimakatastrophe, werden voraussichtlich mehrere Milliarden Fluggäste, Autofahrer, und Energieverbraucher vom Planeten entfernt. Im Gegenzug werden durch den Wegfall von Brandrodungen und starkem Rückgang der Papierherstellung schon in wenigen tausend Jahren neue Regenwälder und maritime Ökosysteme entstehen die ohne weiteres in der Lage sind die geforderte Menge an freiem Kohlendioxid zu binden.

    Im Rahmen des Projekts Search for Extraterestrial Intelligence (SETI) konnte kürzlich eine vertrauliche Konversation der Erde mit einem anderen Planeten belauscht werden. Ein Auszug:

    Erde (peinlich berührt): … ich glaube ich habe homo sapiens.

    Fremdplanet (beruhigend): Ach, das kenne ich. Keine Sorge, das dauert nicht lange.

    Den Scheck, werter Herr Branson, wollen Sie bitte an die im Impressum angegebene Adresse senden. Keine Ursache.

  • Gemein: Peter soll nicht mehr Hartz heißen

    Obwohl Nuttenpepe das staatliche Almosen markenrechtlich geschützt hat, soll es nun nicht mehr Hartz IV genannt werden dürfen, weil 345 Euro pro Monat gar nicht reichen, um regelmäßige Puffbesuche zu finanzieren. Deshalb wurde dem ehemaligen Volkswagen-Personalchef nun nahegelegt, seinen Namen in Peter Stütze IV zu ändern.  Der Vorschlag „Peter Ständer IV“, wurde zuvor mit knapper Mehrheit abgelehnt, da Herr Hartz außerehelichen Geschlechtsverkehr vor Gericht ablehnt.

  • Körperpflege

    Das Deutsche Innenministerium ruft Häftlinge im US-Konzentrationslager Guantanamo Bay aus Deutschland auf, sich zu waschen und zu rasieren. Dann bekommen sie alle innerhalb von zwei Wochen auch eine Aufenthaltsgenemigung für die Bundesrepublik.

  • Kandidaten gesucht

    Für eine Serie über volksnahe Abgeordnete im Bundestag die sich nachweislich erfolgreich für das Wohl der Bürger eingesezt haben, suchen wir Kandidaten, die Sie freundlicherweise in den Kommentaren zu diesen Artikel benennen möchten.