Kategorie: Misswirtschaft und Politiktheater

  • Terrortool


    Hochauflösende Satellitenaufnahme der Münchner Allianzarena

    Google Earth birgt große Risiken, wie Sicherheitsexperte Dieter Matschke gegenüber Technology Review erklärte. In dem Programm werden GPS-Koordinaten nämlich auf etwa 20 Zentimeter genau angegeben.

    Auch in öffentlich zugänglichen Registern liegen derart detaillierte Ortskoordinaten nicht vor. „Beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie kann man die Angaben für Stadtmittelpunkte bekommen, aber nicht für einzelne Gebäude“, sagt Reinhard Zölitz-Möller, Professor für Geographie an der Universität Greifswald.

    So kann ein Terrorist ganz leicht den Tribünenplatz eines imperialistischen Fans der ungläubigen Gegenmannschaft in einem Fußballstadion als Ziel für eine Kurzstreckenrakete festlegen. Diese Lenkwaffen findet man preisgünstig bei namhaften Online-Auktionshäusern.

    Falls Google-Earth deswegen zur Sicherheit abgeschaltet wird, können die Kurzstreckenraktenbesitzer aber auch im Stadtplan nachschlagen. Für eine Rakete, die auf 300 Meter genau trifft, reicht das ja auch.

  • Arbeitslosigkeit macht frei

    Aufgaben kann man entweder mit Fleiß oder mit Intelligenz lösen. Mehl läßt sich entweder gewinnen, indem man lange genug selbst Getreide zwischen zwei Steinen zerreibt, oder aber eine Mühle baut. Das erspart einem viel Arbeit. So eine Mühle ist sogar in der Lage sehr viel mehr Mehl zu fabrizieren, als man selbst überhaupt brauchen kann.

    Heute haben wir Menschen inzwischen so viele Sachen erfunden, die uns Arbeit abnehmen, daß wir nur noch sehr wenig tun müssen, um satt zu werden.

    Merkwürdigerweise empfinden wir diese Freiheit mehr als Fluch denn als Segen. Jene, die wir durch technische Erfindungen von ihrer Mühsal befreit haben, stigmatisieren wir als Verlierer. Wir bezeichnen Sie als Arbeitslose, sehen sie bestenfalls als Opfer, schlimmstenfalls als Faulpelze oder gar Schmarotzer.

    Unsere Politiker versprechen uns, alles zu tun diese Freiheit wieder zu beenden. Dabei ist völlig klar, daß dies gar nicht möglich ist. Vollbeschäftigung, wie sie in den 50er Jahren in Deutschland existierte bezeichnen wir nicht umsonst als „Wirtschaftswunder“. Wenn wir ein solches Wunder wiederholen wollten, müssten wir einen neuen Krieg verlieren. Wenn das Land in Schutt und Asche läge, gäbe es freilich für jeden viel Arbeit.

    So ist es aber heute nicht. Es geht uns im Durchschnitt zwar außerordentlich gut, auch ohne, daß wir dafür schuften müssen. Trotzdem gefällt es uns nicht, wenn manche Menschen nicht arbeiten. Deswegen geht es vielen Menschen eben nicht gut, und anderen wenigen dafür um so besser. Wir verwechseln Arbeit mit Existenz. Wir glauben, jeder müsste arbeiten, damit er existieren darf.
    Verzweifelt erwarten wir inzwischen sogar von Unternehmern, daß sie Arbeitsplätze schaffen, obwohl völlig klar ist, daß jedem Unternehmen vor allem daran gelegen sein muß, mit möglichst wenig Personal auszukommen.

    Dabei bestrafen wir Arbeit sogar, indem wir dafür Lohn- und Einkommenssteuer erheben. Wer etwas zum wirtschaftlichen Erfolg der Republik beiträgt, soll dafür zahlen. Dabei sollte das doch eher belohnt werden. Arbeit soll sich lohnen, hört man täglich aufs Neue. Die einzige Konsequenz die wir daraus ziehen ist, jenen für die es keine Arbeit mehr gibt, das Leben so schwer wie möglich zu machen. Arbeit soll sich lohnen, indem Arbeitslosigkeit zur Verheerung gerät. Wir erfinden Begriffe wie „soziale Hängematte“ und „Arbeitsagentur“, weil wir insgeheim längst wissen, daß wir Arbeit nicht aus dem Nichts herbeiführen können.

    Wir haben alles was nötig ist, um jedem ein zufriedenes Leben zu ermöglichen und noch viel viel mehr. Wir müssen nur endlich lernen damit umzugehen.

  • Jung bringt Schwung

    Geistesabwesend wippt Franz Josef Jung mit dem Oberkörper vor und zurück. Seit Wochen verweigert er die Nahrungaufnahme. „Innere Sicherheit“, brüllt er unvermittelt und aus seiner Nase rinnt Blut. Jasmin F., seine Pflegerin schüttelt den Kopf, während sie eine weitere Valium-Injektion vorbereitet. Mehr könne sie für ihn nicht tun, sagt sie. Sie klingt erschöpft.

    „Abschießen! Aus der Luft werden sie kommen. Aus der Luft! Da kann die Polizei nichts machen. Gar nichts! Terrroristen!“

    Jung schlägt seinen Kopf hart auf die Tischplatte. „Verdammtes Grundgesetz“, wiederholt er bei jedem Schlag. Eine blutiger ovaler Fleck hat sich auf seiner Stirn gebildet, als es der Pflegerin schließlich gelingt, ihn wieder an der Stuhllehne festzuschnallen und die Spritze zu setzen. „V-Fall!“, bäumt er sich noch einmal auf, dann schläft er ein und sieht dabei fast friedlich aus.

  • Schüler am Ende

    Die Lehrer sind schon vor der ersten Unterrichtsstude völlig bekifft. Nach der großen Pause werfen sie nur noch Kreide, Schlüssel oder gar Atlanten nach den Schülern. Anstelle von Lehrfilmen zeigen sie hemmungslose Gewaltvideos, die sie sich im Lehrerzimmer nach der sechsten Runde Bier einfach auf ihre Handys geladen haben.

    Im Berliner Elendsviertel Neukölln haben Schüler und deren Eltern schließlich aufgegeben. Obwohl die Rütli-Schule nun rund um die Uhr unter Polizeischutz steht, fürchten die Schüler weiterhin um Leib und Leben.

    „Ich halte das nicht mehr aus!“, schreibt der Schüler Achmed F. an den Vertrauenslehrer, „Jeden Morgen hängt meine mündliche Note davon ab, ob ich schnell genug zehn Argumente nennen kann, warum meine Mitschüler den einzigen Arbeitsplatz der für unseren Jahrgang ausgelost wird nicht bekommen sollen, sondern ich. Egal was ich sage. Entweder bekommen ich eine glatte 6, oder von den anderen Schülern die Finger gebrochen.“

    Der Lehrkörper gibt sich ebenfalls ratlos: „Diesem Abschaum ist das deutsche Wesen einfach nicht zugänglich. Der bedingungslose Gehorsam der uns einst beinahe an die Weltspitze brachte bedeutet denen einfach nichts. Die haben irgendwie rausbekommen, daß sie hier nie was zu melden haben werden.“

    Führende Politiker bedauern, daß das Grundgesetz der Bundesrepublik die gezielte Bombardierung von Ausbildungslagern Hauptschulen nicht zulässt, obwohl sie eine schwerwiegende Gefahr für die Sicherheit des Landes bedeuten. So bleibt nur die Konsolidierung von Hauptschulden und Jugendstrafanstalten. Allein die geplante Verhängung des Ausnahmezustands zur Fußballweltmeisterschaft läßt eine vage Hoffnung. Mit Militärpräsenz an Schulen und der neuerleichen Einberufung der bewährten Volksgerichtshöfe wäre endlich eine schnelle Endlösung der Hauptschulfrage möglich.

  • Internet das unbekannte Wesen

    Es ist erfreulich, daß viele Unternehmen inzwischen gelernt haben, ihren Firmennamen in eine Suchmaschine zu buchstabieren und mal zu schauen, was in diesem Internetz da so über sie geschrieben wird. Dabei kann man oft einiges erfahren, was man über ebenso teure wie sinnlose Kundenbefragungen nie herausfinden könnte.

    Mit Kundenumfragen kann ein Unternehmen immer nur herausfinden, was es auch fragt. Von Kunden die nur auf vorher festgelegte Fragen mit Zahlen aus einer Skala von 1 bis n antworten dürfen, kann man nicht viel erfahren.

    So kann man bei der Telekom AG durchaus als zufriedener Kunde gelten, selbst wenn man dem sechsten von ihr gelieferten Faxgerät noch immer zusehen muß, wie jede Vorlage vom fehlkonstruierten Papiereinzug genüsslich in Fetzen gerissen wird. Die Service-Mitarbeiter am Telefon waren schließlich immer freundlich und hilfsbereit, zudem wurde das Gerät stets zügig und unbürokratisch vor Ort ausgetauscht. Leider fragten die Kundenzufriedenheitsbefrager nicht, ob man eigentlich inzwischen Faxe verschicken kann.

    In öffentlichen Foren und Weblogs kann man leicht feststellen, wo etwas hakt. Manche Unternehmen haben das längst erkannt und betreiben deswegen eigene Diskussionsforen im Internet, wo sie direkte Rückmeldungen der Kunden zu bekommen. Sie entlasten sich damit sogar selbst, weil sich die Kunden bei vielen Fragen oft untereinander selbst Tips geben.

    Andere Unternehmen sind über das Stadium, Kritik im Internetz zu finden, noch immer nicht hinausgekommen. Die Idee einer persönlichen Meinung, die jedem einfach so zugänglich ist, erscheint vielen Organisationen noch immer sehr fremd und mitunter sogar bedrohlich. Zudem halten viele das Internet offenbar für eine Art Lexikon oder Zeitung.

    Dementsprechend versuchen erschreckend viele Unternehmen, die vermeintlich offizielle Darstellung auf juristischem Weg gerade zu rücken. Dabei offenbaren sie Ihre Ahnungslosigkeit durch unfreiwillige Komik. So schieb etwa ein von der Druckerei Printgroup beauftragter Jurist dem Betreiber der Seite Hessis Weblog:

    Die Anmeldung und Bewerbung Ihrer privaten Homepage unter dem Suchbegriff „flyerpilot“ bei Suchmaschinen ist rechtswidrig. Wir fordern die Beseitigung der Einträge unter dem Suchbegriff „flyerpilot“ … Gleichzeitig informieren wir Sie darüber, dass wir uns auch an Google Deutschland wenden, um die Gründe für das Ranking ihrer privaten Seite auf Platz 2 der Trefferliste zu erfahren.

    Warum eigentlich nicht auch bei Google China? Da ist es nämlich genauso. Allerdings wären dort die Chancen auf die gewünschte Zensur vermutlich höher.

    Blogger sind oft davon betroffen, weil Weblogs durch die Mechanismen von Suchmaschinen wegen der zahlreichen Verweise untereinander als besonders relevant gewertet werden. Das ist kein technischer Fehler, sondern ein Prinzip, das erstaunlich gut dafür sorgt, daß man unter bestimmten Suchbegriffen etwas finden kann, daß tatsächlich mit dem gewünschten Thema zu tun hat. Allerdings eben nicht in einem Lexikon, sondern in einem gewaltigen Haufen von Informationen.

    Es ist leicht Details über die Landung von Apollo 11 auf dem Mond zu finden. Ebenso leicht finden sich Geschichten, die bestreiten, es hätte je ein Mensch den Mond betreten. Wer sich die Informationen des weltweiten Netzes nutzbar machen will, muß nicht nur in Goyahoogle suchen, sondern auch lernen die Glaubwürdigkeit und Bedeutung der Quellen einzuschätzen.

    Auf die Idee, einfach bei dem öffentlichen Meinungsaustausch mitzumachen, kommt in der Wirtschaft leider kaum jemand. Und wenn, dann nur verdeckt, wie einst Klingeltonlieferant Jamba. Firmen die eigene Diskussionsforen zu Ihren Produkten betreiben, lassen dort durchaus auch unangemessen harsch formulierte Kritik stehen. Sie reagieren nicht mit Abmahnungen, sondern mit sachlichen Antworten ganz ohne Schaden am eigenen Image. Das sollten sich Transparency International Deutschland, Euroweb, Jamba, Flyerpilot (Printgroup), etc. ruhig mal genauer ansehen. Wie es nicht funktioniert, dieses Internetz, wissen sie ja jetzt.

  • Einer muß zahlen

    Die Posse über das ungelenke Vogehen des gegen Korruption und für Transparenz agierenden Vereins Transparancy International Deutschland (TID) will kein Ende nehmen.

    SPD-Mitglied Marcel Bartels fragt in seinm Blog Mein Parteibuch, wer eigentlich das Honorar von Rechtsanwalt Udo Vetter bezahlen wird, der die Interessen der Autorin des Weblogs Gedankenträger, Monika S. vertritt. Dabei geht es ihm freilich um den nicht gerade unwahrscheinlichen Fall, daß der Verein Transparency International Deutschland die rechtliche Auseinandersetzung verliert.

    Dabei dreht es nicht nur um das Honorar des Anwalts. Abgesehen von der Forderung, der Verein solle es unterlassen, Monika S. der Lüge zu bezichtigen, hat ihr Rechtsanwalt angekündigt, Strafanzeige wegen übler Nachrede zu erstatten.

    Rechtsanwalt Vetter hat in seinem Schreiben zwar offen gelassen, ob er den Verein als juristische Person belangt, oder einzelne Mitglieder. Tatsächlich kann sich der Verein dank der Äußerungen seines Vorstandes und der Geschäftsführung aber nun schlecht von seinem Justitiar distanzieren. Das bedeutet, der Verein ist in der Angelegenheit haftbar und muß im Fall einer Niederlage für die Kosten aufkommen.

    Bartels kritisiert, daß auf diese Weise die kommenden finanziellen Schäden des Hausgemachten PR-GAU nun aus Spendengeldern bezahlt werden müssen. Das wäre allerdings nur zu einem geringen Anteil der Fall. Die Einnahmen des Vereins stammen nämlich hauptsächlich aus Mitgliedsbeiträgen von Firmen. In 2004 waren das ausweislich der Bilanz von TID rund 86.000 Euro, Spenden machten von den insgesamt etwa 147.000 Euro Einnahmen knapp 30.000 Euro aus. Vermutlich, kann bei Ausgaben nicht unterschieden werden, aus welchen Einnahmen sie bestritten werden.

    Sicher werden weder Spender noch Mitglieder sich freuen, wenn der Verein Teile ihrer Zuwendungen durch sein in dieser Angelegenheit durchwegs ungeschicktes Vorgehen in Rauch auflöst. Die Beträge dürften sich zwar kaum in nenneswerter Höhe bewegen, dennoch, müsste der Verein später korrekterweise gegen seine Mitglieder Bäumel und Marten Anspruch auf Schadenersatz geltend machen. Sonst dürfte der Verein sich auch noch der Verschwendung von Spendengeldern bezichtigen lassen.
    Es bleibt nun abzuwarten, wie die Sache ausgeht. Immerhin glauben sich beide Parteien im Recht.

  • Nichts ist nicht

    Der Antikorruptionsverein Transparency International möchte nun nichts mehr falsch machen. Weil Vorstandsmitglied Jochen Bäumel findet, „Egal was wir jetzt machen, ist falsch“, wie er der Süddeutschen Zeitung mitteilte. Zum weiteren Vorgehen sagte er, „Nichts. Wir machen einfach Nichts.“

    Das wäre eine gute Strategie gewesen, hätte man sie vor dem Schreiben des Justitiars an Monika S., die Autorin des Weblogs Gedankenträger angewendet, es also gar nicht erst geschrieben. Jetzt wird es nicht mehr gehen, denn schon droht dem Verein weiteres Ungemach. Jetzt schwingt die Gedankenträgerin selbst die juristische Keule und klagt gegen den Verein wegen übler Nachrede.

    Sehr amüsant bei Rebellen ohne Markt zu beobachten ist, wie sich der Bericht auf tagesschau.de im Laufe des Geschehens nach und nach verändert hat. So sind die zunächst als objektiv falsch beschriebenen Behauptungen mittlerweile zu Behauptungen geschrumpft, die der Verein für falsch hält.

    Merke: Wenn alle immer schön die Wahrheit sagen, wird die Welt viel netter.

  • Neuer Award!

    Der Fellow Passenger verleiht ab sofort den feuerverzinkten PR-Sargnagel für Wirtschaftsunternehmen und Vereine, die ihre Glaubwürdigkeit verschenken, weil sie keine Kritik ertragen können

    Der erste PR-Sargnagel geht an Transparency Internatonal Deutschland e. V. für seine Verdienste am Verlust der eigenen Glaubwürdigkeit und der vermeintlich sicherern Überzeugung, daß man jemanden der seine Meinung in diesem Blogdings schreibt, en passant abservieren kann.

    Für die nächst Runde nehmen wir gerne Nominierungen entgegen.

  • Blogs, Old Media und Recherche

    In ihrem Bericht über das Hausgemachte PR-Desaster des Antikorruptionsvereins Transparency International Deutschland e. V. schreibt tagesschau.de unter anderem:

    Die Fakten überprüft oder sich wie professionelle Journalisten mit Transparency International als Gegenseite in Verbindung gesetzt, hatten die privaten Blogbetreiber dabei meist nicht.

    Das Wort „meist“ hat der Autor allerdings erst nach zahlreichen Hinweisen von Bloggern hinzugefügt, die sich sehr wohl darum bemüht haben, die Sachlage zu prüfen, ehe sie darüber schrieben. Die Kritik ist grundsätzlich nicht ganz unberechtigt, obwohl man sich fragt, warum sie gerade in diesem Artikel erscheint. Immerhin hat in dieser Angelegenheit kaum ein Blog die auf Gedankenträger dargestellten Umstände als bestätigte Fakten dargestellt.

    Was mich ärgert ist die Tatsache, daß man als Blogger oft schlichtweg keine Auskunft bekommt. Ich schreibe meistens kleine Satiren, die keiner weiteren Überprüfung bedürfen. Sobald ich aber einen ernsthaften Artikel schreiben möchte, recherchiere ich vorher. Leider bekomme ich in der Regel nicht einmal eine Antwort auf meine Fragen. Blogger interessieren die Pressestellen von Unternehmen nämlich nicht. Ein Beispiel ist ein Artikel über eine Auseinandersetzung des Mail-Anbieters GMX und einer Organisation, die unerwünschte E-Mail-Reklame (Spam) bekämft. Da hat GMX auf meine E-Mail zwar nachgefragt, ob ich ein Journalist sei, sich nach meiner ehrlichen Antwort aber nicht einmal mehr gemeldet.

    So war es auch bei Transparency International Deutschland. Zumindest fast, denn da kam bis heute überhaupt keine Reaktion.

    Wenn man Bloggern schon aus Prinzip keine Auskunft erteilt, obwohl eine Nachfrage ja eigentlich Interesse an einer möglichst objektiven Berichterstattung vermuten lässt, soll man sich bitte nicht beklagen, wenn sie nur über das schreiben, was sie wissen. Wenn ein 1. Klasse-Schreiber sagt, die 2. Klasse-Schreiber sind nicht ernst zu nehmen, weil ihnen die 1. Klasse-Bebeauchpinselung vorenthalten wird, ist das bestenfalls lächerlich!

  • Update: Transparency International

    Über das unsäglich ungeschickte Verhalten des Vereins Transparency International berichtet mitlerweile auch Focus Online. Durch das nervöse Taktieren der Geschäftsleitung wird das ungünstige Bild des Vereins nicht gerade besser:

    Transparency International reagierte. Mit Nervosität. Auf Anfrage von FOCUS Online lehnte Geschäftsführerin Dagmar Schröder noch am Montagnachmittag jede inhaltliche Stellungnahme ab: Da es sich um Personalangelegenheiten handele, sei sie zur Verschwiegenheit verpflichtet und könne noch nicht mal mitteilen, welche Aussagen im ersten Blog-Posting unwahre Behauptungen gewesen seien.

    Die Verschwiegenheitspflicht hielt nur wenige Stunden. Noch am Montagabend veröffentlichte die Organisation eine Pressemitteilung, in der die angeblich so schützenswerten Personalangelegenheiten detailliert ausgebreitet wurden: Dass die einstige TI-Mitarbeiterin, deren Arbeitsverhältnis nach der Probezeit endete, bei 20 Wochenstunden eine Vergütung von 1000 Euro brutto monatlich erhielt, dazu detailliert ihre weitere Gehaltsforderung.

    Bislang hätte TID noch die Möglichkeit gehabt, sich vom Treiben ihres Justitiars und Ethilkbeauftragten Jürgen Marten zu distanzieren. Jetzt nicht mehr.

    [Update des Update:]

    Auch tagesschau.de (bislang mit etwas holpriger Grammatik im Teaser) berichtet:

    ausgerechnet die unermüdlichen Anti-Korruptionskämpfer von Transparency International stehen auf Seite einmal auf der Buhmänner – zumindest im Internet. Weil die deutsche Abteilung Organisation juristische Konsequenzen gegen ihrer Ansicht nach falsche Äußerungen einer Bloggerin über Transparency International androhte, erntete sie einen Sturm der Entrüstung. Ein PR-Desaster: Wer im Netz nach „Transparency International“ sucht, stößt bereits unter den ersten Google-Treffern schnell auf zahlreiche Unmutsäußerungen.

    Und die Netzzeitung bringt ein Interview.