Liste der übelsten Kochzutaten

Zum Zeitvertreib lese ich gerne Kochrezepte. Natürlich auch um mich inspirieren zu lassen. Wer aber im Küchenhandwerk weniger beschlagen ist, dem sei durchaus empfohlen nach Rezept zu kochen. Das kann eine große Hilfe sein. Allerdings muß das Rezept auch was taugen. Das ist für den Laien oft nicht einfach zu beurteilen.

Als kleine Hilfestellung habe ich hier eine kurze Liste von Zutaten zusammengetragen, die Rezepte kennzeichnen, bei denen mir schon vom Lesen übel wird. Meiden Sie also Kochanleitungen, in denen eine oder mehrere der folgenden Zutaten gefordert werden.

  • Jedes Wort, daß auf „Gewürz“ endet, z. B. Gulaschgewürz.
  • Brühwürfel
  • Alles was mit Instant- anfängt
  • Champignons aus Dose oder Glas
  • Margarine, besonders Markennamen von solchen
  • Die Angabe von Markennahmen ist überhaupt verdächtig, z. B. Pfanni, Maggi
  • Dosenmilch
  • Mais (Dose)
  • Jede Art nicht näher spezifizierten Currys, z. B. 1 Flasche Curry-Sauce
  • VanilleVanillin-Zucker
  • „Packung“ XY für Name eines Gerichts, z. B. Knorr für Chili con Carne
  • Ketchup
  • Knoblauchpulver/-granulat

Diese Liste ist gewiß unvollständig, aber sie hilft sicher den ein oder anderen Mißgriff zu vermeiden. Nicht alle Zutaten sind rundheraus abzulehnen. Eine geringe Menge Ketchup kann in einer Cocktailsauce seine Berechtigung haben. Wenn Sie aber nicht sehr genau wissen was Sie tun, lassen Sie die Finger davon.

Wo kleine Mengen Brühe gefragt sind, nehmen Sie einen fertigen Fond, z. B. von Langbein oder Lacroix. In der größten Not verwenden Sie Gemüse-Brühwürfel aus dem Reformhaus, die sind wenigstens tatsächlich aus Gemüse. Geht es hingegen um den Hauptbestandteil einer Suppe, hilft nur selbermachen.

Abschließend verweise ich zur Ilustration auf einige besonders abstoßende Rezeptbeispiele:

In Kürze folgt ein passables Rezept für Gulasch.

Kommentare

7 Antworten zu „Liste der übelsten Kochzutaten“

  1. Avatar von zenzizenzizenzic

    Also, ich finde, Sie übertreiben ein klein wenig, Herr Fellow Passenger. Allgewürz nutzt auch Gewürz als Suffix. Aber wahrscheinlich mögen Sie auch keinen Nelkenpfeffer oder gar Piment?
    Und sind Sie sicher, daß Sie nicht Vanillin-Zucker meinen? Vanille-Zucker enthält immerhin echte Vanille (Vanilla planifolia) und somit Methylvanillin. Ethylvanillin ist hingegen der künstliche Aromastoff, der im Vanillin-Zucker vorkommt. Obwohl ich mich dunkel daran erinnere, mal gelesen zu haben, daß eine wirtschaftlich nicht genutzte Subspecies der Vanillepflanzen auch Ethylvanillin produziert.

    Wenn das hier jetzt ein Rezepte- und Kochblog wird, dann stellen Sie auch mal ein paar Rezepte ohne totes Tier online.

  2. Avatar von zenzizenzizenzic

    Und wirklich üble Zutaten sind Nierentalg, Blut, Bregen, Bries, Rinderspalthäute oder Tierdärme…in diesem Sinne guten Hunger!

  3. Avatar von Fellow Passenger

    Natürlich schätze ich, verehrter Herr 3zenzi+c,

    Piment in all seinen Bezeichnungen. Nelkenpfeffer „Allgewürz“ zu nennen, ist jedoch derart entlegen, daß mein Ratschlag ohne weiteres praktische Anwendung finden kann.

    Natürlich meinte ich Vanillin-Zucker.

    Nierentalg nimmt man für Hagis, wenn ich nicht irre. Leider habe ich bislang nicht die Gelegenheit gehabt, diese schottische Spezialität zu probieren.

    Über Bregen und Rinderspalthäute, weiß ich nichts.

    Blut ist eine ausgezeichnete und vor allem unersetzliche Zutat für roten Pressack. Bries ist eine Delikatesse, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Beispielsweise leicht in Butter gebraten mit Pfifferlingen serviert.

    Speziell für Sie ein Rezept ohne totes Tier:

    Austern. Aufmachen, essen.

  4. Avatar von Neo-Bazi

    Sind Austern nicht genau so gefährlich wie Muscheln? Außerdem habe ich mal gelesen, daß man die nicht ißt sondern schlürft, nachdem man sie mit Zitrone betäubt hat. Und den Spucknapf nicht vergessen für die Perlen!

  5. Avatar von zenzizenzizenzic

    Zucken die denn noch im Ösophagus beim Runterschlucken, die Austern? Abgesehen davon habe ich auch nicht die Absicht, lebendes Getier zu essen.
    Bregen ist eine andere Bezeichnung für Hirn.
    Nierentalg nimmt eher die britische Hausfrau für einen (Yorkshire-)Pudding.
    Und Allgewürz ist eigentlich eine gängige Bezeichnung für Piment. Schauen Sie mal hier:
    http://www.uni-graz.at/~katzer/germ/Pime_dio.html

  6. Avatar von Fellow Passenger

    Sie haben Recht, Herr Neo-Bazi,

    Austern sind sogar noch viel gefährlicher als Muscheln. Es gab schon Fälle in denen bewaffnete (Austernmeser) Austern den Koch angegriffen haben.

    Was da in Ihrer Speiseröhre passiert, Herr 3zenzi+c,

    wird davon abhängen, wie gründlich Sie die Austern vor dem Herunterschlucken zerkaut haben.

    Tot nicht, lebendig auch nicht. Also, Zombierezepte habe ich leider nicht.

    Nierentalg und Nierenfett ist das gleiche, nicht? Dann ist es offenbar in Schottland (Haggis) und England gleichermaßen beliebt.

  7. Avatar von kubelick
    kubelick

    mein guter mister jolly good,

    mein untrost ist unbeschreiblich. sie haben voller elan und gesunder
    empörung sich so überaus erhgeizig auf kochen konzentriert, dass ihnen kein platz mehr blieb, auf die gefahren der gemüsegärten im glass, hinzuweisen, die jedoch von ebenso ehrgeizigern selbsernannten thekenpfleger an stelle von cocktails stolz herübergereicht werden.

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