Australische Killerbirne erreicht Deutschland

Wenn man sich mal einen Tag lang an den Füßen aufhängt und kopfüber hängend über die Welt nachdenkt, mag einem schon der ein oder andere etwas sonderbare Gedanke in den hochroten Schädel dringen. So muß es wohl auch mit den Australiern sein, die ja praktisch ihr ganzes Leben in diesem Zustand verharren. So nimmt es denn nicht wunder, wenn in Australien beschlossen wird, künftig die Glühbirne zu verbieten. Das mag eine eindrucksvolle Demonstration der uneingeschränkten Macht eines totalitären Herrschers sein. Als solcher ist man immer mal wieder versucht, klarzustellen, daß es nur deswegen von oben nach unten regnet, weil man es so angeordnet hat.

Australien aber, ist ja eine Demokratie. Und in einer Demokratie geschieht nichts ohne Grund. Besser gesagt, es geschieht nichts ohne Begründung. So soll denn der Australier das fahl-kühle Flackerlicht einer Leuchtstoffröhre ertragen, weil es der Umwelt zugute käme. Es liegt nahe, ja leuchtet sogar unmittelbar ein, daß die 20 Millionen Australier jene 209 Megawattstunden Strom die sie im Jahr produzieren vor allem durch Glühbirnen verheizen.

Australien aus dem Weltraum bei nacht
Foto: NASA’s Earth Observatory

Den Bürgen die Schuld für die kommende Klimakatastrophe in die Schuhe zu schieben ist äußerst elegant. So ist das leidige Thema vom Tisch und die Politik kann sich endlich wieder um wichtigere Dinge kümmern. Gibt es in Australien eigentlich schon ein hochkomplexes Pfandsystem für Lebensmittelverpackungen?

Es ist ja keine Idee zu blöde, als daß nicht gleich in Deutschland einer daherkäme um sie nachzumachen. Natürlich bildet Dosenpfandextremist Jürgen Trittin die Speerspitze und weiß das Volk auf seiner Seite, das sich gerne schuldig fühlt und außer Selbstgeißelung nichts mehr genießt als sich bevormunden zu lassen. Laut einer Umfrage des „Spiegel“ halten 78 Prozent der Deutschen es für eine gute Idee, Glühbirnen zu verbieten. Die Scheinwerfer ihrer immer schwereren Autos sollen aber bitte trotzdem auch bei Tag eingeschaltet werden. Begeistert wäre das Volk wahrscheinlich, würde man die Lichtschalter der Republik in eine staatliche Schaltzentrale verlegen, in der man uns dann nach belieben die Lichter ausdreht. Wenn die Videokamera einen erwischt, wie man einen Apfelbutzen auf die Straße wirft, wird – zack – abends kurzerhand das Licht eine Stunde früher ausgeschaltet, um den Umweltsünder zur Räson zu bringen.

Vielleicht sollte man Aluminiumfolie gleich mit verbieten. Eine handelsübliche Rolle erfordert zur Gewinnung des Leichtmetalls immerhin viereinhalb Kilowattstunden elektrischer Energie. Das ist so viel wie eine 60-Watt-Glühbirne in 70 Stunden verbraucht.

T-Com und T-Online: Die T-Error T-Wins

Telefonieren ist zu teuer, Call by Call Vorwahlen sind lästig und der Internetzugang ist zu langsam. Abhilfe versprechen die wiedervereinten T-Error T-wins der Deutschen Telekom AG, T-Com und T-Online. ADSL mit einer Bandbreite von 16 Megabit pro Sekunde, gepaart mit ISDN zum Pauschalpreis von 63,94 Euro.

Bisher belief sich die Telefonrechnung auf rund 80 Euro monatlich. Inbegriffen ist eine ADSL-Anbindung mit 1 Megabit pro Sekunde, nicht aber der Internetzugang, der bisher über eine relativ teure (16 Euro monatlich) Flatrate von Interoute lief.

Es gilt also zwischen rund 95 Euro und 63,94 Euro abzuwägen, wobei der Internetzugang für den geringeren Preis 16 mal schneller wäre.

Die Entscheidung liegt auf der Hand.

15.Februar 1007
Wir möchten Deutschen Telekom AG den Auftrag für „Call & Surf Comfort Plus/T-ISDN“ erteilen. Die Deutsche Telekom AG bescheidet uns, daß der Kupferdraht unter den Straßen Schwabings nicht mehr als 6 Megabit pro Sekunde hergibt. Eingedenk dieser Einschränkung würde man aber 10 Euro weniger verlangen. 53,94 Euro für 6 MBit/sec empfinden wir noch immer als deutliche Verbesserung und erteilen den Auftrag und bestellen gleich einen Router mit eingebautem ADSL-Modem dazu. Das bisherige Modell kann nämlich nur 1 MBit/sec.

22. Februar 2007
Der Router „Speedport W 700V“ wird geliefert. Neben einer Vielzahl an grünen Lämpchen und einer matt-silbernen Frontplatte fällt er dadurch auf, daß er beinahe zwangsläufig umfällt, sobald man die nötigen Kabel eingesteckt hat.

Als erstes gilt es dem Gerät eine IP-Adresse zuzuweisen. Bedauerlicherweise ist dem Hersteller offenbar entgangen, daß es eine ganze Reihe von IP-Adressen gibt, die für private Zwecke reserviert sind. Der Speedport W 700V erlaubt nur eine Einstellung im Bereich 192.168.x.x. in dem unser LAN sich nicht befindet. Auf Nachfrage wird uns von der Telekom erklärt, daß eine Einstellung der IP-Nummer für dieses Gerät nicht als Leistungsmerkmal ausgewiesen ist und mithin keinen Mangel darstellt.

Wenn Sie demnächst Fernsehgerät kaufen möchten, sollten Sie besser vorab klären, ob auch der Empfang von „Tatort“ möglich ist. Denn wenn das nicht ausdrücklich ausgewiesen ist, dürfen Sie sich darauf offenbar nicht verlassen.

Eine tiefergehende Untersuchung des Fellow Passenger hat ergeben, daß diese Einschränkung absichtlich herbeigeführt ist. Das Gerät selbst ist grundsätzlich nämlich durchaus in der Lage jede IP-Nummer anzunehmen. Allein die Benutzeroberfläche läßt dies nicht zu. Wer das Gerät nicht wegwerfen möchte und technisch versiert ist, findet bei Thomas Kessler eine geeignete Anleitung.

Nach dem Ansetzen der virtuellen Brechstange läßt sich das Gerät im lokalen Netz wie gedacht erreichen. Leider scheut es den Kontakt zur Vermittlungsstelle. Auf mehrfache Nachfrage stellt sich heraus, daß der „Port“ unserer Leitung nicht für „UR-2“ geeignet ist, mithin also mit dem von der Deutschen Telekom AG gelieferten Gerät gar nicht funktionieren kann. Dies sei zwar leicht zu beheben, freilich aber nur von der Störungsstelle die sich bei uns melden würde.
23. Februar 2007

Die Störungsstelle meldet sich per SMS. Der Techniker ruft an und klemmt den „Port“ um. Der Internetzugang läuft nun gewohnt langsam auch mit dem neuen Router.

25. Februar 2007

Der Internet-Zugang von T-Online und die ADSL-Verbindung der T-Com sind offiziell freigeschaltet. Eine höhere Bandbreite als 1 MBit/sec ist nicht festzustellen.

26. Februar 2007

Der Internetzugang hat eine Bandbreite von knapp 1 MBit/sec. Ein Lauf durch die zahlreich vorhandenen Stellen ergibt, daß eine maximale Bandbreite von 2, 6, 15 oder auch 16 Megabit technisch möglich ist. Mehrheitlich folgt man der Theorie, der Auftrag sei eben noch in Bearbeitung. Allein die Störungsstelle könne über den tatsächlichen Zustand Auskunft geben.

Wir werden statt zur Störungsstelle zu einem Unternehmen verbunden, daß beteuert mit der Deutschen Telekom AG rein gar nichts zu tun zu haben. Es handle sich um eine leider häufig auftretende Fehlschaltung.
Die nach erneuter Anwahl erreichte Störungsstelle erklärt, die Umstellung von 1 MBit/sec auf 6 MBit/sec würde planmäßig erst im Laufe des Tages erfolgen und zwar bis spätestens 19:00 Uhr.

27. Februar 2007

Wir warten vergeblich darauf, daß unser Auftrag gemäß des Angebots der Deutschen Telekom AG ausgeführt wird.

[Update:] Die Umstellung ist erfolgt. Nicht in Bayern, sondern bei der Telekom ticken die Uhren anders.

25 Millionen Euro für eine Idee gegen Kohlendioxid

Richard Branson, unter anderem Chef der britischen Fluglinie Virgin Atlantic Airlines hat 25 Millionen Euro als Preis ausgelobt für die beste Idee, wie man eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid aus der Lufthülle der Erde entfernen könnte, die unter anderem durch sein Unternehmen erst dorthin gelangt sind.

Die Klimaexperten des Fellow Passenger haben in einer aufwendigen Computersimulation herausgefunden, daß einfaches Zuwarten genügt, um die ehrgeizige Zielvorgabe zu erfüllen. Durch die bevorstehende Klimakatastrophe, werden voraussichtlich mehrere Milliarden Fluggäste, Autofahrer, und Energieverbraucher vom Planeten entfernt. Im Gegenzug werden durch den Wegfall von Brandrodungen und starkem Rückgang der Papierherstellung schon in wenigen tausend Jahren neue Regenwälder und maritime Ökosysteme entstehen die ohne weiteres in der Lage sind die geforderte Menge an freiem Kohlendioxid zu binden.

Im Rahmen des Projekts Search for Extraterestrial Intelligence (SETI) konnte kürzlich eine vertrauliche Konversation der Erde mit einem anderen Planeten belauscht werden. Ein Auszug:

Erde (peinlich berührt): … ich glaube ich habe homo sapiens.

Fremdplanet (beruhigend): Ach, das kenne ich. Keine Sorge, das dauert nicht lange.

Den Scheck, werter Herr Branson, wollen Sie bitte an die im Impressum angegebene Adresse senden. Keine Ursache.

Glatze und Gesang

Die tonangebenden Medien des klassischen Journalismus scheinen sich einig zu sein, daß die neue Frisur von Frau Spears, einer Sängerin aus den USA, von wesentlicher Bedeutung für das Weltgeschehen ist.

Die gleiche Frisur hat Frau O’Conner ja schon 1989 getragen, ohne das es großes Aufsehen erregt hätte. Allerdings konnte die auch damals schon singen.

Die spärliche (wahrscheinlich reformatorisch spearliche geschrieben) Haartracht empfand ich schon damals wenig anziehend. Allerdings wollte ich die begabte Musikantin ja nicht heiraten sondern hören. Eine Geschäftsbeziehung war es. Sie sang, ich kaufte die Alben.

Nicht zu meinem Schaden. Soeben stellte ich fest, daß jene 18 Jahre alten Darbietungen noch immer imstande sind, in willkommener Weise Gänsehaut  hervorzurufen. Völlig egal übrigens, ob es sich um das Pop-Album „I do not want what I haven’t got“ oder die Sammlung von Jazz-Standards „am I not your girl?“ handelt.

Es leuchtet ein, daß über die musikalische Entwicklung der jungen Frau Spears nichts berichtet werden kann.  Brustimplantate und Glatze helfen da einfach nicht weiter. Man kann sie nicht hören.

Gastronomie in München – Die Vega Bar

Der urbane Jungschnösel trägt Papis Geld gerne in die Georgenstraße 56, um dort in der Vega-Bar belgisches Flaschenbier (Becks) oder Fruchtsaftschorle (500 ml zu 4,70€) zu trinken.

Sobald das anbiedernd aufdringliche Personal sich nicht mehr alle zwei Minuten nach dem ordnungsgemäßen Zustand der servierten Getränke erkundigt, nutzt der Wirt gerne die Gelegenheit, sich als intimer Kenner populärerer Werke von Quentin Tarantino zu offenbaren.

An belebten Tagen kommt der Portier manchmal durcheinander und hält die Türe geschlossen, statt sie für den Gast zu öffnen.