Monat: Dezember 2008

  • Große Zahlen, kleine Werte

    Weil es auf der Welt zu viel Geld gibt, das zudem etwas unglücklich verteilt ist, kommt man leicht ins Schlingern, wenn es um die korrekten Bezeichnungen für Nullen geht.

    Brustbehaftete Kanzlerwesen, emporgequollen aus der „Gesichte“ (Helmut Kohl, Historiker) der FDJ, und angeschlossene Minister sollen hier wohlwollend unbeachtet bleiben.

    Die Null als Faktor wurde hier bereits von Gustav Freischütz eingehend halbwissenschaftlich untersucht.

    Hier stellen wir also nur die relevanten Vorsätze der deutschen Sprache für die Größenordung von Zahlen und einige Beispiele vor, damit man vor lauter Konsumgutscheinen, Sozialhilfesätzen, Jahresgehältern, Vorstandsbonifikationen, Rettungspaketen und Staatsschulden nicht durcheinander gerät.

    Eins bis Tausend, 1 – 999.999: Trinkgeld, Sozialhilfe, Jahresgehalt, Aufwandsentschädigung von Abgeordneten, Kraftfahrzeug, Eigentumswohnung

    Millionen, 1.000.000 – 999.999.999: Vermögen Wohlhabender, Einfamilienhaus, Herrschaftliche Villa, Vorstandsgehalt, Vorstandsbonus, Flugabwehrrakete „Patriot“ (ein Schuß)

    Milliarden, 1.000.000.000 – 999.999.999.999 [1]Dank wertvollen Sicherheitshinweises von Herrn Rossi, korrigiert (siehe Kommentare) : Vermögen Reicher, Marktkapital von Großunternehmen, Bruttoinlandsprodukt von Ländern der Dritten Welt

    Billionen, 1.000.000.000.000 – 999.999.999.999.999: Bruttoinlandsprodukt von Industrienationen, Weltwirtschaftsprodukt

    Billiarden, 1.000.000.000.000.000 – 999.999.999.999.999.999: bislang im Finanzwesen nicht verwendet.

    Trillionen, Trilliarden, Qadrillionen haben jeweils noch drei Stellen mehr, aber keine praktische Bedeutung, weil in diesen Größenordnungen vorwiegend schreibfaule Naturwissenschaftler agieren, die sich dafür längst die Exponentialschreibweise haben einfallen lassen. Sie wissen, daß es bei 1078, also einer 79-stelligen Zahl von Atomen im gesamten Universum auf ein paar Milliarden hin oder her einfach nicht ankommt. Deswegen werden sich Quadrilliarden, Quintillionen und alles, was die lateinischen Zahlenbegriffe sonst noch hergäben, vermutlich nicht durchsetzen.

    Ob die Wirtschaft sich mit der Exponentialdarstellung anfreunden kann wird sich zeigen. Nicht länger benötigte Stellen wird sie in jedem Fall streichen. Wie immer.

    References
    1 Dank wertvollen Sicherheitshinweises von Herrn Rossi, korrigiert (siehe Kommentare)
  • Die Zwerge haben zu tief gegraben

    Der „Stern“ übt sich gerade darin, das journalistische Machtvakuum zu füllen, das „Focus“ und „Spiegel“ derzeit hinterlassen. Im Artikel „Eiskalt abserviert“ beschreibt Frauke Hunfeld, was passiert, wenn Steuerfahnder den falschen Leuten auf die Finger schauen.

  • Fiskalzyklische Antipolitk

    Die Theorie der Antizyklischen Fiskalpolitik ist alt und einfach: Wenn die Wirtschaft lahmt, muß der Staat Geld leihen und es ausgeben. Gemeint sind keine Almosen an das Volk in Form von Konsumgutscheinen oder kurzfristigen Steuersenkungen. Investitionen wären gefragt. Schulen renovieren, Straßen reparieren, Kläranlagen modernisieren, kurzum alles was ohnehin längst fällig war, aber in den Schubladen der Amtsstuben verstaubt, in die Tat umsetzen.

    Sobald die Investitionen Wirkung zeigen, also die Wirtschaft sich erholt, gilt es die Schulden zurückzuzahlen, offentliche Ausgaben wieder zu veringern.

    Gerade der zweite Teil funktioniert in der Praxis nicht. Eine prosperierende Wirtschaft zeitigt zwar automatisch höhere Staatseinnahmen, mit denen sich die Schulden zurückzahlen ließen, aber wenn das Geld erst mal da ist, wollen Regierung und Verwaltungen es lieber anderweitig ausgeben. Das so lange, bis es wieder bergab geht mit der Wirtschaft und den Staatseinnahmen. Dann nämlich wird der Haushalt gekürzt und Geld geliehen, das nur mehr offene Rechnungen bezahlen kann, aber keine Investitionen mehr oder gar Kontrolle über die Wirtschaftslage ermöglicht.

    Jetzt, da es dringender denn je geboten wäre, der Krise beherzt durch staatliche Investitionen großen Umfangs zu begegnen, entdeckt „Kohls Mädchen“ die Politik der ruhigen Hand. Die Wirtschaft der Welt bricht zusammen und die größte Wirtschaftsnation Europas beschließt, erst mal in aller Ruhe die nächste Wahl abzuwarten.

    Fast möchte man meinen, unser brustbehaftetes Kanzlerwesen möchte das Land in den Zustand von 1945 verfallen lassen und sich auf eine Neuauflage des Marshallplans verlassen, oder gar die wohlige Atmosphäre der Plan- und Mangelwirtschaft einer DDR wiederherstellen, in der sie selbst immerhin aufgewachsen und nie durch Kritik an ihr aufgefallen ist.

  • Schnell, schnell, Zensoren, verbietet den Online-Spiegel!

    Der „Spiegel“ zeigt in seiner Online-Ausgabe, das Cover der Platte „Virgin Killer“ von den Scorpions. Weil es ja verboten ist, verbotene Bilder zu zeigen, muß der „Spiegel-Online“ verboten werden, aber zack, zack!

  • Schwerer Schlag gegen den internationalen Terrorismus gelungen

    Am 4. Dezember ist es Kampfhubschraubern der NATO gelungen, in der afghanischen Provinz Lagman 200 Gegner aus dem Umfeld der Taliban unschädlich zu machen.

    Eine schwer bewaffnete 200-köpfige Einheit der Talibanmiliz verteidigt erbittert ein Opiumfeld in den Bergen Afghanistans gegen demokratische Kampfhubschrauber der NATO. (Foto: Roland Zumbühl, Wikimedia Commons)

    Möglicherweise war dieser Erfolg aber eher ein Zufall. Der Stab der alliierten Streitkräfte ließ verlautbaren, daß die Helikopter eigentlich für eine Schafjagd abkommandiert waren.

    Möglicherweise droht der NATO nun eine Schadenersatzforderung von Talibanhirten in Höhe von 40.000 bis 50.000 Dollar, denn je nach Größe kostet ein Taliban in Afghanistan zwischen 200 und 300 Dollar.

  • König von Deutschland

    Sie sind König von Deutschland. Ihr großes Vorbild, der König von Amerika, hat ihnen ein faules Ei ins Nest gelegt und damit fast Ihr gesamtes Staatsvermögen vernichtet. Er steht selbst am Rande der Pleite. Ihre Armee ist teuer aber praktisch handlungsunfähig. Der Adel nervt, weil er um seine Pfründe bangt. Aus dem Bürgertum (das ja immer alles besser weiß) werden defätistische Äußerungen über Ihre Regentschaft laut. Das Volk hungert wie immer, wird aber aus unerklärlichen Gründen immer zahlreicher.

    Die Lage ist ernst aber (noch) nicht hoffnungslos. Reagieren Sie jetzt online, um den drohenden Untergang Ihres schönen Reiches abzuwenden! Wählen Sie dazu einfach die beste Maßnahme aus den folgenden populären Vorschlägen ihrer Berater aus.

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    Achtung: Die breite Unterstützung (Koalition) Ihrer Vasallen bröckelt bereits. Nutzen Sie schnell noch Ihren königlichen Bonus und fügen selbst eine eigene Maßnahmen hinzu, solange Ihr Kopf noch zwischen Ihren Schultern sitzt.

    PS.: Wir bitten das völlig sinnlose Vorkommen von „n“ im Text zu entschuldigen. Es handelt sich offenbar um einen Fehler des eingesetzten Demokratiemoduls, das sich unserem Einfluß naturgemäß entzieht. Eventuelle Ähnlichkeit mit Demokratieprodukten von den Herren Dibold und Nedap wären rein zufällig.

  • Sehr geehrter Herr Moody,

    vielen Dank für Ihren Hinweis, daß meine „Email … wegen Missbrauch innerhalb der nächsten 24 Stunden gesperrt“, würde und „18 Beschwerden wegen Spamversand“, bei ausgerechnet Ihnen, der Sie die Mitteilung über eine Spamschleuder in St. Petersburg zu senden beliebten, eingegangen sein.

    Selbst wenn mir entgangen wäre, daß ou.edu, deren Domain sie als Absender angegeben haben, nicht mein E-Mail-Anbieter ist und annähme, er würde mir tatsächlich eine Programmdatei namens hinweis.exe zukommen lassen,  um mich über „Details und moegliche Schritte zur Entsperrung“ zu informieren, darf ich um Ihr Verständnis werben, dafür daß ich mir jetzt nicht gleich ein dafür „geeignetes“ Betriebsystem installieren möchte.