Autor: Fellow Passenger

  • Invasive Kunst: Der Fulgurator

    Der Berliner Künstler Julius von Bismarck stellt eine von ihm erfundene Apparatur vor, die es ermöglicht, Lichtbilder bereits bei ihrer Aufnahme unbemerkt zu manipulieren.

    Der sogenannte Image Fulgurator ist eine Art Diaprojektor, der, ausgelöst durch das Blitzlicht jeder in seiner Nähe befindlichen Kamera, für Sekundenbruchteile ein vom Fulgurator-Schützen vorab ausgewähltes Bild in das Motiv des arglosen Fotografen einzublenden.

    Dieses einfallsreiche Gerät hat in der praktischen Erprobung in Berlin bereits mit bemerkenswertem Erfolg amerikanische Touristen in Verwirrung versetzt, wie eine Videoaufnahme des Künstlers zeigt:

    Eingedenk der unermesslichen Einsatzmöglichkeiten auf Presseveranstaltungen, sollte dieses geniale Instrument keinesfalls in irgendwelchen Kunstausstellungen vermodern,  sondern in jedem Haushalt vorhanden sein.

  • Darauf einen Klosterfrau Melissengeist

    Der WDR trennt sich von Hademar Bankhofer. Grund: Der Verdacht, Deutschlands wohl bekanntester Ernährungsberater habe PR für Klosterfrau Melissengeist gemacht. Bankhofer bestreitet die Vorwürfe.

    Quelle: Handelsblatt.com

    [Update:]

    Wie Herr Corax hier in den Kommentaren bemerkt, schreibt die „Zeit“ ebenfalls darüber. Unter anderem sogar:

    Die Enthüllungen werden in der Blogosphäre mit Wohlwollen quittiert: Noch zu Beginn der Woche hatte der SPIEGEL die Wirkungslosigkeit deutscher Blogs bemängelt und damit heftige Diskussionen ausgelöst. “Das mit der Wirkungslosigkeit würde Bankhofer heute vermutlich nicht unterschreiben“, gibt A-Blogger Stefan Niggemeier merklich zufrieden zu Protokoll.

    Manchmal ist die „Zeit“ trotz Ihrer grauenvollen Fischer-Kolumne geradezu empfehlenswert.

  • Obama in der Titanic

    Senator Barack Obama ist nicht nur in Berlin, sondern auch in der Titanic. Die schreibt über Obama alles mögliche und setzt Obama dabei immer fett. Vielleicht möchte sie, daß Obama bei einer Suche nach Obama nicht die eigene Seite von Präsidentschaftskandidat Obama an erster Stelle steht, sondern der eigene Newsticker, in dem immerhin auch über Obama berichtet wird. Vielleicht ist es auch nur ein Hinweis, daß Obama zur Zeit fast überall steht und man Artikel über Obama eigentlich bald nicht mehr sehen kann. Bei einem solchen Scherz über Obama, helfen wir natürlich gerne mit. Der arme Mann (Obama) erhält sowieso viel zu wenig Beachtung in den Medien, selbst wenn sie voll von Berichten über Barak Obama und die  Kandidatur von Obama sind.

  • SMS-Roman

    Angeregt durch den enormen Erfolg von Twitter, plant Blog-Mogul Johnny Haeusler, Herausgeber von „Spreeblick“, einen SMS-Roman zu veröffentlichen.  Am 26.07.2008 soll eine erste Lesung stattfinden.

    Schon heute wurde uns exklusiv ein kleiner Teil des Manuskripts zugespielt:

    Hasi: Schaffe es nicht bis 9. Lieber gleich bei Sascha?

    OK. Denk an die Milch!

    Atze: SMS mir mal Saschas Nummer, bitte.

    +49 (161) 99858332243223

    32362: Jetzt zum Aktionspreis: Surfen und Telefonieren! Und dabei bis zu 330,- Euro sparen! Infos unter 22777.

    Sascha: Jetzt doch nicht bei mir, sondern im VS.

    Was ist VS?

    Hasi: Hab vergessen Milch zu kaufen. Bring Du welche. CUl8ER!

  • Steuerverrat als lukrative Einahmequelle

    Weil der Bundesnachrichtendienst gut und gerne für Hinweise auf Steuerhinterziehung zahlt, und die Quelle gar nicht zwielichtig genug sein kann, vermittelt nun ein Internetangebot zwischen Denunzianten und Behörden.

    Das „Schnellmeldeformular“ des Vermittlers ist bereits für alle Eventualitäten gerüstet:

    [ ]Ich bin Angestellter der Firma bzw. mit dem Hinterzieher verwandt

    [ ]Ich bin bereit, vor Gericht meine Angaben zu bezeugen.

    [ ]Die Beweise wurden u.U. illegal besorgt.

    [ ]Ich wünsche, dass steuerverrat.de für mich mit Behörden über eine neue Identität (incl. Pässe) verhandelt.

    Auch wenn die Steuerbehörden schon haben durchblicken lassen, daß sie vielleicht auch eher nichts bezahlen wollen, kann man auf steuerverrat.de immerhin seinen selbstgerechten Chef oder die verhasste Schwiegermutter quälen. Zumindest virtuell.

  • Novelle der Reform des überarbeiteten EU-Telekom-Pakets

    Weil bis zur Abstimmung über das sogenannte EU-Telekom-Paket, daß den Internetzugang wieder auf das amerikanische Militär beschränken soll, noch ein paar Tage Zeit bleiben, arbeitet die EU mit Hilfe der Film- und Musikindustrie gerade an der nächsten Stufe, einer Richtlinie für allgemeine Kommunikationsprävention. Die wichtigsten Punkte vorab:

    • Ortsgespräche müssen 24 Stunden vorher bei der zuständigen Telefongesellschaft angemeldet werden. Überregionale Telefonate bedürfen einer schriftlichen Begründung. Außerdem gilt für sie der sogenannte Richtervorbehalt. Auslandsgespräche werden überhaupt nicht mehr vermittelt, denn sie gelten als zu teuer.
    • Briefumschläge müssen künftig aus Transparentpapier gefertigt sein. Als Mindestgröße ist DIN C4 vorgesehen. Bei mehrseitigen Schreiben ist pro Bogen ein Kuvert zu verwenden. Gefaltete Dokumente gelten ab 2009 automatisch als Drucksache und dürfen auch im bisher üblichen (unverschlossenen) Umschlag transportiert werden.
    • Bleistifte und Kugelschreiber müssen mit einer EU-weit zentral erfaßten Seriennummer ausgestattet sein, die durch einen künstlich erzeugten DNA-Marker fest in die Mine kodiert ist. Für Tintenpatronen und Tonerkartuschen wird dieses Verfahren erst ab 2010 Pflicht.
    • Betreiber von Schwarzen Brettern sollen verpflichtet werden, die Aushänge vor der Veröffentlichung in digitalisierter Form an das zuständige Finanzamt weiterzuleiten und eine Genehmigung abzuwarten.
    • Für Foto- und Videokameras werden anstelle der bisherigen Speichermedien nun UMTS-Karten verbindlich vorgeschrieben, mit denen die Bilder direkt in eine europäische Zentraldatei gespeichert werden. Abzüge der Aufnahmen können jederzeit über ein Formblatt beantragt werden.
    • Nach über zehn Minuten zähen Ringens mit den Datenschutzbeauftragten der EU, soll es weiterhin erlaubt sein, Daten zu verschlüsseln. Für höchste Sicherheit soll dabei ein Schlüsselpaar sorgen, dessen beide Teile die NSA gegen eine geringe Gebühr jedem EU-Bürger zur Verfügung stellt.
    • Alle Bürger sollen verpflichtet werden, spezielle Hörgeräte und Brillen zu tragen, die eine Wahrnehmung unlizensierter Werke und schädlicher Eindrücke ausfiltert.

    Die Richtlinie war am 29.6.2008 von 20:45 bis 21:30 Uhr in Haspelmoor im Keller der Pater Rupert Mayer Kapelle ausgelegt. Nachdem das anschließend von 21:45 bis 22:30 Uhr abgehaltene Referendum keine nennenswerte Zahl an Gegenstimmen erbrachte, müssen die Mitgliedstaaten die neue Richtlinie bis morgen Nachmittag umsetzen.

  • Neuer Trendsport: Bei Staatsbesuchen auf sich selbst schießen

    Vor kaum zwei Wochen hat sich ein Polizist im brandenburgschen Meseberg, der den US-Präsidenten George W. Bush zu bewachen hatte, derart geärgert, daß er sich selbst „versehentlich“ in den Unterarm schoß.

    Den Besuch des französischen Staatspräsidenten Sarkozy in Israel, nahm ein Grenzschützer zum Anlaß, sich — wiederum „versehentlich“ — mit seinem Sturmgewehr zu erschießen.

    Leichen pflastern ihren Weg.

    [gefunden bei fefe]

  • Haarlose Affen

    Weil Wahlkampf ist, üben die Parteien sich mal wieder ein wenig in bürgerfreundlicher Rhetorik. Heute ist Rundumüberwachung vielleicht doch nicht ganz so toll und alles soll viel billiger werden. Mehr verdienen sollen wir auch. Zumindest so lange, bis jeder sein Kreuzchen an der vorgesehenen Stelle gesetzt hat. Nicht daß wir uns auch noch so daneben benehmen wie unsere Irischen Nachbarn.

    Nach der Wahl ist vor der Wahl. Eine Legislaturperiode dauert vier Jahre. Alles ist möglich. Das Runde (Münzen) muß in das Eckige (Geldbeutel). Die soziale Marktwirtschaft hatte in den letzten Jahren kein Glück. Dann kam auch noch Pech dazu.

    Wählen Sie, auf daß die bessere Partei gewinne. Dann wird alles besser. Ganz bestimmt.

    Ehe Sie vor Wut und Enttäuschung vergehen, lehnen Sie sich zurück, justieren Ihren Babelfisch auf den angelsächsischen Sprachraum und erhaschen hier einen Blick auf das Große Ganze.

  • Sehr geehrte Fußballproleten,

    es ist natürlich überaus erfreulich für Sie, daß Ihre Lieblingsmannschaft auch heute im Viertelfinale obsiegen konnte. Wedeln Sie deswegen ruhig gerne mit dem schwarz-rot-senffarbenen Vereinswimpel herum, bis Ihnen die Arme abfaulen.

    Da es inzwischen nach 1 Uhr nachts ist, wäre es doch aber allmählich angebracht, von kraftvollen „Olé, olé, olé-olé“-Interjektionen abzusehen, und auch die Finger von druckluftbetriebenen Nebelhörnern und Autohupen zu lassen.

    Wäre nett.