Nullen für Vollbeschäftigung

Halbwissenschaftliche Studien beweisen es: Die deutschen Politiker sind einfach nur zu dumm zum Rechnen. Jahr für Jahr präsentiert das Arbeitsamt, heute auch als Bundesagentur für Arbeit bekannt, obwohl Ministerium für Arbeitslosigkeit eigentlich passender wäre, immer schönere Arbeitslosenzahlen.

Was haben da die kleinen Gipsköpfchen geraucht und die zarten Beamtenpopos sich auf ihren ach so harten Stühlen wundgesessen, um nichts weiter zustande zu bringen, als gerade die Hälfte der größten Bedrohung des Landes nach dem internationalen Terrorismus, den Arbeitslosen, hinfort zu rechnen.

Gottfried Ludewig, Mitglied des Bundesvorstands der CDU, ist natürlich noch zu jung, zu unerfahren und vielleicht auch zu sehr Opfer der deutschen Bildungsmisere, um zu erkennen, daß es ein Klassenwahlrecht bis 1918 schon gab. Immerhin schien er sich grob daran zu erinnern, daß dies mit dem Grundgesetz wegen irgendwelcher juristischen Spitzfindigkeiten nicht vereinbar wäre, in dem ja auch öfter mal diese komische „Demokratie“ erwähnt wird, von der heute kaum noch jemand spricht. Auch er ist der Idee der Halbierung verhaftet. Wenn die Stimmen der Erwerbslosen nur mehr die Hälfte zählte, müsste sich seiner Logik folgend, die Zahl der Nicht-CDU-Wähler ebenfalls um die Hälfte senken.

Da irrt er freilich, schon weil die Mehrheit der vom Staat verstoßenen und betrogenen dazu neigt, pragmatischerweise gar nicht zu wählen. Sie wissen aus Erfahrung genau, daß zwar ihre Stimme gezählt, aber ihre Interessen niemals berücksichtigt würden.

Genau darin liegt allerdings der Schlüssel zur Vollbeschäftigung. Der Faktor Interesse Maßgeblicher Eliten (IME) ist die alles entscheidende Größe. Nicht, weil die Meinung einer Handvoll egomaner Kotzbrocken von besonderer Weitsicht zeugt, sondern weil dieser Faktor Null beträgt.

Multipliziert man die Zahl der Arbeitslosen mit dem Faktor IME erhält man automatisch das gewünschte Ergebnis. Da kann man gefahrlos Aufstocker, 1-Euro-Jobber, Umschüler, Frührentner, Arbeitsunfähige und sogar praktisch alle Symptome einer seit Jahrzehnten verfehlten Arbeitsmarktpolitik mit in die Gleichung einbeziehen. Das Ergebnis ist immer Vollbeschäftigung.

Junkies bremsen nicht für Holzklötze

Die „Süeddeutsche Zeitung“ zitiert Reiner Gerke, den Leiter der Sonderkomission „Brücke“, die im Fall des tödlichen Holzklotzwurfs ermittelt, wie folgt:

Es wäre doch wenig wahrscheinlich, sagt Gerke, dass jemand, der seit zehn Jahren drogenabhängig ist, auf dem Weg zu seinem Dealer vom Fahrrad absteige, um einen Klotz aus dem Weg zu räumen.

Alles klar, Herr Komissar! Ein Drogenkonsument identifiziert das Hindernis zunächst als Grottenschrat (Halluzination) und versucht erschrocken, ihn zu umfahren. Dabei verwechselt er aber Bremsgriff und Pedale (Ataxie) und prallt aus voller Fahrt genau auf den Holzklotz (Rumms).

Dieser Holzklotz tötete die Mutter zweier Kinder Nach einer Phase der Orientierungslosigkeit versucht der Junkie, sein Fahrad zu finden, was aber nicht gelingt (Tunnelblick). Er hält den Baumstamm für sein brennendes Fahrad und wirft es kurz bevor es explodiert die Klippen hinunter ins Meer. Danach reitet er auf dem Holzbrocken in den Sonnenuntergang wo schon sein nächster Schuß auf ihn wartet.

Offenbar unter dem Eindruck dieser Indizien gestand Nikolai H. während eines Verhörs, bei dem er – „zum Aussagezeitpunkt auf Entzug“ – von einem Arzt betreut wurde.

Es wäre doch wenig wahrscheinlich, daß jemand, der sein zehn Jahren drogenabhängig ist, einfach alles mögliche sagt und unterschreibt, wenn er nach drei Stunden Verhör auf Turkey ist und der gute Onkel Doktor mit einer leckeren Spritze neben ihm steht.
Bildquelle: Streetpreacher86

Vermeintliche Werbegeschenke

Der Werbeblogger schrieb, daß Louis Vuitton sich bei der Künstlerin Nadia Plesner darüber beklagte, daß diese auf einem T-Shirt unter anderem eine Handtasche abbildete, die irgendwie ähnlich aussieht, wie eine des Handtaschenherstellers. Eine eher seltsame Geschichte, die wir hier auch gar nicht weiter untersuchen wollen.

Wenn man sich diese Taschen, zum Beispiel diese hier, ansieht, sollte man annehmen das es sich um ein Werbegeschenk von Lois Vuitton handelt. Penetrant leuchtet einem an jeder nur erdenklichen Stelle kreischbunt das Firmenzeichen entgegen.

Erfahrungsgemäß verwenden die meisten Leute am liebsten solche Werbegeschenke, die, wenn überhaupt, nur einen dezenten Hinweis auf den Spender tragen. All zu aufdringlich Bedrucktes ist dazu verdammt, auf dem Dachboden zu verstauben. Wer sich wie eine Litfaßsäule herumzulaufen bereit erklärt, ist in der Regel Profisportler und läßt sich dafür fürstlich entlohnen.

Tatsächlich gibt es aber auch Menschen, die das völlig anders sehen. Sie verzichten nicht nur auf entsprechende Werbeeinnahmen, sondern blätten sogar 400 US-Dollar hin, um solch einen abstoßenden Beutel öffentlich herumtragen zu dürfen. Dabei könnte man sich für diesen Preis bestimmt auch ohne weiteres etwas hübsches anfertigen lassen. Notfalls kann man ja auch den Preis reinsticken lassen. Darum geht es bei solchen Produkten ja wohl.

SMS 2.0 beta aka Twitter

Sie ahnen vielleicht bereits wegen des Titels, daß Sie hier nicht auf glühende Anhänger des Kurznachrichtendienstes besser bekannt als Short Message Service (SMS), stoßen werden.
Warum sollte man für unverhältnismäßig viel Geld, mehrere bis zur Unkenntlichkeit entstellte Satzstummel hin und her schicken, die man mühselig auf einer Minitastatur mit drei- bis vierfach belegten Tasten zusammenstöpseln muß, wenn man doch in einer einzigen Minute Gespräch sogar ungleich komplexere Sachverhalte ohne weiteres erschöpfend erörtern kann?

Bei genauerer Untersuchung hat sich sogar herausgestellt, daß die Apparate zur Übermittlung von Buchstaben bereits eine zusätzliche Funktion eingebaut haben, mit der man mit dem gewünschten Adressaten einfach sprechen kann, als säße man ihm gegenüber. Diese technische Sensation birgt ein gewaltiges Potential. Wenn sich das eines Tages durchsetzt wird das unsere Gesellschaft sicher verändern.

Als der letzte Schrei, oder wie man auf Neudeutsch sagt, the next big thing,  scheint sich Twitter abzuzeichnen. Die Idee: Man nimmt ein Medium mit dem sich vollständige Sätze, Bilder, Tonaufnahmen, und sogar Filme übermitteln lassen und begrenzt es auf 140 Buchstaben. Das klingt auf den ersten Blick reichlich schwachsinnig. Auf den zweiten Blick wirkt es allerdings anders. Völlig schwachsinnig, nämlich.

Trotzdem muß man ohne Neid anerkennen, daß die Idee von Twitter hervorragend ist. SMS ist mühevoll, beschränkt und nach allen praktischen Erwägungen nichts als Quatsch, für den Besitzer von Reisefernsprechern aber trotzdem bereit sind, ein Vermögen auszugeben und die Anbieter praktisch nichts kostet. Twitter ist genauso, nur billiger für den Anwender. Das muß ein Erfolg werden. So dürfte zumindest das Kalkül der Erfinder von Twitter gewesen sein. Wie es scheint liegen sie damit richtig. Der moderne Netznomade liebt es, Halbsätze zu verbreiten und kann es so endlich auf die „technischen Beschränkungen“  schieben, wenn es seinen Absonderungen an Substanz mangelt.

Zudem ist Twitter in aller Munde. Herr Gugel berichtet fast 30 Millionen Erwähnungen dieses Begriffs. Spätestens der Umstand, daß die Spam-Industrie diesen, nennen wir es Dienst, für sich entdeckt hat, ist ein sicherer Hinweis auf ein Erfolgsmodell.

Unsere Einschätzung in Twitter-tauglicher Kurzform: Sic transit gloria mundi!

Ausführlicher resümieren wir: Mit einer richtigen Tastatur ließen sich SMS auch leichter schreiben. Der nächste Dotcom Milliardär wird aber womöglich, wer Computer mit Tastaturen auf den Markt bringt, die nur 12 statt 105 Tasten  haben. Dann muß niemand mehr so lange Texte wie diesen lesen, weil sie erst gar nicht mehr geschrieben werden.

Billige Bahnfahrkarten

Weil Fahrkarten für die selbe Strecke unterschiedlich viel kosten, je nachdem in welchem Land man sie kauft, werden sie nun auch über Internet angeboten.

Weil es Beschiß sein könnte, wenn Sie sich von der Bahn nicht bescheißen lassen wollen, müssen wir aber dringend davon abraten, Fahrkarten woanders als bei der Bahn zu kaufen.

(gefunden bei fefe)

Neue Studie beweist: Wasser ist naß

Ja gut, die Nässe von Wasser hat der Bundesrechnungshof in Wirklichkeit nicht untersucht. Vielmehr hat er bestätigt, was selbst der Kopflahmste sich denken mußte, sobald er sich fragte, was passieren würde, wenn ein Staat seinen Unternehmen kostenlose Arbeitskräfte zur Verfügung stellt: Sie werden lieber beschäftigt, als solche, die man bezahlen müßte. Dadurch werden Arbeitsplätze vernichtet. Welch Überraschung!

Aus der deutschen Vergangenheit ist hinlänglich bekannt, daß Unternehmen entgegen jeder Moral sogar Zwangsarbeiter eingesetzt haben. Der Erfolg gibt ihnen leider recht. Erst seit 1990 können die überlebenden Opfer nach zähem Ringen wenigstens Lohnforderungen einklagen. Rückblickend erweist sich die Zwangsarbeit sogar bis heute als überaus lohnendes Geschäft.

Wenn die Gesellschaft eine faire Wirtschaft möchte, muß sie ihr einen Rahmen vorgeben. Auf Eigeninitiative zu hoffen wäre ebenso aussichtsreich, wie eine Wiese in einen Golfplatz verwandeln zu wollen, indem man einfach so lange wartet, bis die Natur das Gelände ebnet und die ideale Rasenmischung hervorbringt, die dann freiwillig ab einem Zentimeter Höhe das Wachstum einstellt.

Wasser ist naß. Daran ist nichts zu ändern. Wir müssen uns also so einrichten, daß wir alle trockene Füße behalten können. Vielleicht sind Mindestlöhne da besser als 1-Euro-Jobber.

Der Frosch ist gar, aber die Kröte schluckt sich besser

Natürlich ist die weit verbreitete Legende vom Frosch, der im nur langsam bis zum Siedepunkt erhitzten Wasser seinem nahenden Tod nicht zu entrinnen versucht, blanker Unsinn. Verweilen wir aber ruhig noch einen Moment in diesem Bild, denn die Gesellschaft ist in diesem Vergleich weit realistischer dargestellt als die metaphorisch etwas übersprapazierte Amphibie.

Wie der imaginäre Frosch im Kochtopf bemerken nach Jahren der Indifferenz nun auch etablierte Medien offenbar, daß die vielgepriesene „vierte Macht“ in Deutschland, die Presse nämlich, im Begriff ist, ihre Freiheit und damit ihre Grundlage zu verlieren.

Warum die Pressefreiheit wichtig ist, dürfte den meisten Menschen durchaus klar sein. Wie sie funktioniert und welche Voraussetzungen dafür nötig sind, erschließt sich dagegen nicht ohne weiteres auf den ersten Blick.

Geht es um die Frage, ob der Staat Journalisten bespitzeln darf, wird gerne gefragt, ob „die“ denn was besseres wären, warum „deren “ Privatleben schützenswerter sein sollte als das anderer. Die Antwort ist überraschend einfach: Das spielt überhaupt keine Rolle.

Es geht nämlich nicht um Journalisten, sondern um ihre Informanten. Genaugenommen sollen in erster Linie auch sie nicht geschützt werden, sondern eigentlich die Weitergabe der Information.

Mal angenommen, ein V-Mann des BKA wurde von seinem Dienstherren genötigt, drei junge Männer dazu zu überreden einen Sprengstoff-Anschlag vorzubereiten. Zudem wäre ihm die Aufgabe zuteil geworden, in großer Menge nur schwer erhältliche Chemikalien zu besorgen und den Dreien  zur Verfügung zu stellen. Wenn der V-Mann das eigentlich nicht in Ordnung findet und gerne aufdecken möchte, mit welchen Methoden das BKA da gearbeitet hat, kann er das nicht so einfach, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Vielleicht ermittelt er noch wo anders verdeckt. Vielleicht in einer kriminellen Organisation, die ihn töten würde, falls sie herausfindet, daß er ein V-Mann ist. Eventuell müsste er auch nur die Rache seiner Vorgesetzten fürchten. Deswegen muß er die Möglichkeit haben, sich unerkannt an die Presse zu wenden. Das wird er nur dann wagen, wenn er sich völlig sicher sein kann, daß seine Identität dabei geheim bleibt.

Dürfen Journalisten abgehört werden, wird ihnen kaum jemand mehr solche brisanten Informationen zukommen lassen. Sie können dann schlimmstenfalls nur noch verbreiten, was die Behörden ihnen mitteilen. Im angenommenen Fall könnte das sein, daß drei wild entschlossene religiöse Fanatiker gerade dabei waren, Sprengstoff-Attentate beispiellosen Ausmaßes zu verüben und dies nur dank der Geistesgegenwart eines zufällig anwesenden Bundeskriminalbeamten in letzter Sekunde verhindert werden konnte.

Warum das nicht jedes reichweitenstarke Presseerzeugnis wenigstens einmal auf seiner Titelseite erklärt, ist eigentlich nicht zu begreifen.

Einsatz deutscher Aufklärungsflugzeuge im Irakkrieg war verfassungswidrig

Das Law Blog berrichtet, warum der 2003 durch die rot-grüne Bundesregierung beschlossene Einsatz der Deutschen Luftwaffe im Irak-Krieg verfassungswidrig war. Zusammengefasst liegt es daran, daß die Regierung einen solchen Einsatz der Streitkräfte nicht im Alleingang anordnen darf, sondern dafür die Zustimmung des Bundestages braucht. Das Bundesverfassungsgericht hat diesen Sachverhalt gestern durch sein Urteil bestätigt.

Diese höchstrichterliche Entscheidung hat natürlich weitreichende Konsequenzen. So gestand Ex-Bundeskanzler Schröder (SPD) Fehler ein: „Echt? Das tut mir aber leid. Ich werde unverzüglich vom Amt des Bundeskanzlers zurücktreten.“ Auch der ehemalige Außenminister Fischer (Die Grünen) zeigt sich bestürzt: „Ich ging davon aus, daß den Militäreinsatz niemand bemerkt. Schließlich habe ich damals doch extra gesagt, wir würden da gar nicht mitmachen.“

Bundesinnenminister Schäuble begrüßt die Entscheidung des obersten Gerichts euphorisch: „Das Bundesverfassungsgericht hat damit den Rahmen für den Einsatz der Streitkräfte auf dem Gebiet der Bundesrepublik unter meinem persönlichen Kommando geschaffen. Endlich können wir gegen oppositionelle Demonstranten und andere Aufständische angemessen vorgehen, um die innere Sicherheit zu verteidigen.“